AntiCastorNetz Magdeburg

Aktionsideen

märkische oderzeitung, 3.5. 01
Kreis distanziert sich von gefälschtem Flugblatt Uckermark (dw/MOZ)

Der Tod preist die Atomenergie zur Rettung des Klimas an - Aktion 2001 "Bevorraten Sie Lebensmittel (Konserven) und Mineralwasser für bis zu zwei Wochen ... Halten Sie ein stromunabhängiges Radio bereit ... Kinder nicht im Freien spielen lassen!" Mit solchen Warnhinweisen sorgt ein "Merkblatt für den Katastrophenfall" im Zusammenhang mit bevorstehenden Castortransporten derzeit in der Uckermark für Aufregung und Verunsicherung in der Bevölkerung. Das Flugblatt tauchte gestern früh erstmals in Haushalten in Prenzlau und Umgebung auf und trug sowohl den Briefkopf des Landrates im Landkreis Uckermark als auch einen Stempel des Bundesamtes für Strahlenschutz. Die ersten Bürger reagierten panisch und bevorrateten Lebensmittel. Dass dieses Flugblatt eine Fälschung war, flog erst auf, als ein betroffener Prenzlauer das angegebene Sorgentelefon anrief und im Vorzimmer des Beigeordneten Helaman Krause landete. Inzwischen hat sich die Kreisverwaltung von dem sogenannten Merkblatt öffentlich distanziert. Landrat Joachim Benthin bekräftigt, dass dieses Flugblatt nicht durch die Kreisverwaltung herausgegeben wurde. Wegen missbräuchlicher Verwendung des Briefkopfes und falscher Angaben wurde bei der Staatsanwaltschaft Neuruppin Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Als kleingedruckter Absender fand sich auf dem Merkblatt ein S. Atire, Atomkraftwerk Rheinsberg. Satirisch oder komisch fanden weder die Adressaten der Flugblätter noch der angebliche Herausgeber Kreisverwaltung die Warnhinweise für den Katastrophenschutz, die sogar eine Bauanleitung zum Herstellen einer Strumpfmaske enthält. "Dadurch wird die Bevölkerung unnötigerweise verunsichert und irregeführt. Das ist schon Betrug", ärgert sich Landrat Benthin. Als besonders makaber kritisiert er Warnhinweise wie diesen: "Versuchen Sie auf gar keinen Fall eigenmächtig das Katastrophengebiet zu verlassen. Einheiten der Bundeswehr sind angewiesen, zur Verhinderung der Ausbreitung von Strahlung durch kontaminierte Personen von der Schusswaffe Gebrauch zu machen." Die vermeintliche Satire beschäftigt nun den Staatsanwalt. Mittwoch, 02. Mai 2001 (19:05 Uhr)

Die folgende Aufstellung von Aktionsideen kam über eine Castor-Mailingliste. Seht's als Anregungen an...

Castor - was nun ?

Greenpeace-Transpi bei der Auftaktdemo im März 2001Ziel der Aktionen ist es, die Transporte nach Gorleben zu verhindern und damit dazu beizutragen das gesamte Atomprogramm der BRD in Wanken zu bringen. Unsere Ansatzpunkte sind, einerseits die Kosten für die Polizeieinsätze in die Höhe zu schrauben, andererseits ist es der öffentliche Protest der Bevölkerung. Es gilt das Motto wie auch beim letzten Transport: Den Castor stoppen, bevor er losfährt. Überall in der BRD muß jetzt gezeigt werden: Wir stellen uns quer, wenn der Castor kommt. Nicht nur in Gorleben. Es gilt mit vielfältigen Aktionen "Unmut zu "äu&azlig;ern". Wie diese Unmutsäußerungen aussehen könnten, bleibt allen selbst überlassen.. Das gesamte Streckennetz der Bahn AG bietet sich an.

Umgang mit der Polizei:

Die Polizei ist nicht das Ziel der Aktion, also freundlich grüßen. Aber kein unbedarftes plaudern oder in Gespräche verwickeln lassen. Es sollen möglichst viele Kräfte (Bahn, Polizei, BGS etc) gebunden werden. Überlegen ob eine Konfrontation nötig ist, oder ein Ausweichen an einen anderen Ort günstiger. Eingriffe in den Schienenverkehr vermeiden, gibt nur §315 StGB. Die Ordnungshüter müssen die Strecken 24 h am Tag überwachen, motiviere sie doch dazu.

Aktion "Bahnhof sprengen" am HBf Magdeburg 2001 Aktion "Bahnhof sprengen" am HBf Magdeburg 2001

Hier eine kleine übersicht von häufig gelaufenen Aktionen:

1) Gewaltfreies, legales Brückenstehen. Form: Zwei Leute stehen auf eine Brücke.(Dies ist keine Versammlung, erst ab drei Personen) Jede/r LokführerIn ist verpflichtet dies zu melden, informieren die Leitstellen der Bahnpolizei. Diese muss nachsehen was los, kann aber nichts machen (keine Demo, kein Transpa, kein Gesetz gegen "BrückensteherInnen), muss aber bleiben, da ja was passieren könnte.

2) Spaziergänge in auffälliger gelber oder weißer Kleidung dicht an den Strecken. Viele Kleingruppen (Zur Not zu zweit bei Versammlungsverbot) Wer irgendwas gefährliches auf den Gleisen sieht oder auch nicht), warnt selbstverständlich die regionale Bahnstelle.

3) Symbolische Blockaden an gut überschaubaren Streckenabschnitten (Sichtweite zu den Zügen 2 km)

4) Warten in auffälliger Kleidung auf von Straßen uneinsehbaren Streckenteilen. Sobald Mensch eine Lok sieht, kann mensch sicher sein, auch gesehen zu werden, dann aber runter vom Gleis

5) Traditioneller Vorschlag: Plakate Spukies Aufkleber - natürlich nur in die heimische Küche. Flugi verteilen im Bahnhof, Zügen etc.

6) Wir suchen den Dialog. Bei der Bahn anrufen, Kundenservice Pressestellen anfaxen (BranchenBuch) und ganz viele lustige Aktionen ankündigen
Als Vielbahnfahrer um Termine der Castor-Transporte bitten, weil aus gesundheitlichen Gründen das Bahnfahren an diesen Tagen leider nicht möglich ist

7) Transparente
An Brücken hängen, zwischen die Strommasten, auf die Gleise, aus den Zügen heraushängen lassen. Auch gut: Flatterbänder an Schnüren

8) davon wurde gehört, nicht machen weil strafbar: In Zügen wurde die Notbremsen gezogen

9) Straßen zum Bahnhof mit viel Schmierseife putzen (Motto: Wir putzen den Castor weg). Superglatt, und musste von der Feuerwehr gereinigt werden.

10) Die gute alte Friedensbewegungsidee "Wir sprengen ..." läßt sich auch auf ".. den Castor" anwenden. Zutaten: Gießkanne, Kiste mit Sprengmittel (Flasche mit Wasser). Wurde voher angekündigt bei Presse/Bahn

11) Bittprozesion gegen Strahlenschäden veranstalten

12) Simulierte Atom-Transporte durch den Bahnhof, "Die -In"-Aktion unbeteiligte Personen fallen um, werden mit Leichentüchern bedeckt) Dekontaminierung der Atommanager in Dresden im Mai 2001

13) Symbolisch für die Strahlung gelbe Luftballons an die Decke steigen lassen

14) Anlehnen an den abfahrbereiten Zug, der Lokführer durfte nicht abfahren.

15) Trillerpfeifenaktion: Wenn der Zug losfährt, vielleicht mit kurz gezeigtem Transpa

17) Graffiti an Schallschutzwände malen. Natürlich nur mit Kreide

18) Streichholzschachteln mit der Aufschrift "Inhalt 3 abgebrannte Brennelemente" sowie dem Text "Der Umweltminister verschweigt: Atommüll gefährdet Ihre Gesundheit" verteilen. Beipackzettel

Quellen: schon etwas älter aus FaxZeitung "Widerstand im Hinterland", Graswurzelrevolution, anti atom aktuell, diverse Zeitungen

Gruppe "CFZ" Castor freie Zone

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