AntiCastorNetz Magdeburg

Hintergründe

CASTOR-ALARM

Heiße Phase: 24.-29.3.
Transport von La Hague nach Gorleben

In der letzten Märzwoche wird der erste Castortransport seit drei Jahren erwartet. Damals musste die Bundesumweltministerin Merkel einen Transporte-Stopp verhängen, da an die Öffentlichkeit gelangt war, dass die Atomwirtschaft jahrelang wissentlich Grenzwerte um ein vielfaches überschritten hatte.

Nun behauptet die Bundesregierung, den bevorstehenden Castortransport müssten "wir" zurücknehmen, aus "nationaler Verantwortung", weil wir "die Franzosen" ja nicht auf "unserem Müll" sitzenlassen dürften. Eine zynische Formulierung, ermöglicht doch erst dieser "Rücktransport" unzählige weitere Atommüllfuhren nach Frankreich. Denn die französische Regierung machte es zur Bedingung für neue Atommüllieferungen aus Deutschland, dass ein erster Transport nach Gorleben stattfinden müsse.
Dieser wird nun in der Nacht vom 26. zum 27. März die deutsch-französische Grenze passieren. Die Anti-Atom-Bewegung hat zu Protesten aufgerufen. So wird es im gesamten Bundesgebiet kleinere Aktionen geben. Konzentriert wird der Widerstand auf die Bahnstrecke von Lüneburg nach Dannenberg und auf die Straßen von Dannenberg nach Gorleben.
Die Aktionsstrecke ist somit über 70 Kilometer lang. Auch wenn wieder zehntausende PolizistInnen eingesetzt werden, sind die Chancen auf den Transportweg zu kommen ziemlich gut. So ist das Aktionskonzept auch auf dezentrale Aktion ausgerichtet. Viele kleinere Gruppen werden an vielen Stellen versuchen an die Gleise und Straßen zu kommen, um dort ihre Aktionen durchzuführen. Auch hier ist Kreativität gefragt. Umso vielfältiger der Widerstand, umso schwerer wird es die Polizei haben, den Transport abzusichern. So wächst der politische Druck und weitere Transporte werden unwahrscheinlicher.

Da die Polizeistrategen schon mehrfach gezeigt haben, dass sie mit allen möglichen Tricks versuchen, die Castortproteste ins Leere laufen zu lassen, sollten wir flexibel mit dem Termin umgehen. Am besten ist es, wenn jedeR schaut, dass er/sie schon einige Tage vor dem eigentlichen Transporttermin ins Wendland fährt. So wird es der Polizei erschwert, schon vorher alles abzuriegeln.
Es bietet sich an, die gesamte Zeit ab dem 24.3. vor Ort zu verbringen. Augenblicklich sind mindestens fünf Camps vorgesehen, während des Transportes werden weitere entstehen. Sollten die Camps verboten und geräumt werden, wollen wir uns noch mehr dezentralisieren. Dann werden wir in Privatunterkünften übernachten. Da der Rückhalt in der Bevölkerung im Wendland groß ist, wird dies für uns kein Problem werden.
Am 24.3. beginnt die "heiße Phase" des Castor-Alarms mit einer großen Auftaktdemonstration in Lüneburg. 1997, beim letzten Transport nach Gorleben, waren dort über zwanzigtausend Menschen. Am 25.3. wird es unter anderem die "Stunkparade" der Bauern der Region geben. Beim letzten Mal wurde diese genutzt, um erste Barrikaden zu errichten. Und an den folgenden Tagen werden sich viele Menschen an Schienen und Straße zu schaffen machen...

Für Magdeburger Leute gibt es eine zentrale Anlaufstelle beim BUND, Olvenstedter Str. 10, wo Plakate, Flugis etc. abgeholt werden können. Im Internet gibts Infos auf www.antiatom.de/magdeburg. Mitfahrgelegenheiten werden über 0162-8608949 koordiniert, dort gibts auch Infos zum Transport. Per E-Mail sind wir unter AntiCastorMD@gmx.de erreichbar.

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