2006-01:Grenzüberschreitende Urenco-Aktion

Aus grünes blatt
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Grenzüberschreitende Urenco-Aktion

Keine neuen Atomkraftwerke!

Um die Zielstellungen von Kyoto einhalten zu können, und als Antwort auf die Verknappung der fossilen Brennstoffe sowie zur Reduzierung des Treibhauseffekts, wird die Atomenergie wieder als Lösung angeboten. In Deutschland, in den Niederlanden und vor kurzem auch in England wurde die Diskussion über neue Atomkraftwerke wieder begonnen. Neben der weltweiten "Ausstrahlung", die ein Atomunglück zur Folge haben könnte, werden auch die Endlichkeit der Uranvorräte und die Umweltschäden durch Urangewinnung - vor allem in den nichtwestlichen Ländern - verschwiegen. Ungefähr 85 % der aus der Erde gewonnenen radioaktiven Stoffe bleiben in den Abbaugebieten als Abfall zurück. Das ist eine Million Tonnen an flüssigen und zwei Millionen Tonnen an staubförmigen radioaktiven Stoffen pro Atomkraftwerk jährlich. Die Abbaugebiete und die Abfallberge liegen hauptsächlich in Gebieten mit indigener Bevölkerung.

Kein URENCO-Müll nach Russland!

Auch das Abfallproblem ist nach 50 Jahren leerer Versprechungen noch immer nicht gelöst. Am liebsten würden unsere Regierungen den Abfall unter die Erde verfrachten, zum Beispiel in Salzstöcke. Der Versuch einen neuen Reaktortyp (Schnelle Brüter) zu bauen, in dem strahlende Reste abgebrannter Brennelemente wiederverwertet werden können, ist in der Vergangenheit kläglich gescheitert. Da man bis heute nicht weiß, wohin mit dem ganzen Atommüll, wird er dauernd hin- und hergeschoben. Von der Zwischenlagerung zur Aufbereitung, zur Wiederanreicherung und dann wieder in ein Zwischenlager. Bei der Herstellung von angereichertem Uran in Gronau und Almelo bleibt ein Vielfaches an unbrauchbarem, abgereichertem Uran zurück. Dieser Atommüll wird in einer sinnlosen Tour mit all ihren Sicherheitsrisiken nach Russland in eine Nachbarregion von Tschernobyl verfrachtet - ungefähr in das selbe Gebiet, in dem der Supergau von Tschernobyl bereits seit 20 Jahren katastrophale Folgen für die Bevölkerung und die Umwelt hervorruft.

Stoppt die Atomenergie weltweit! Schließt Urenco!

Atomenergie bietet keine nachhaltige Lösung für Energieprobleme. Am Beispiel des Fiaskos beim Schnellen Brüter zeigt es sich, dass auch neue Reaktoren keine Antwort sein können. Die Risiken und der Abfall bleiben bestehen. Am liebsten würden wir schon 20 Jahre nach Tschernobyl unsere Augen vor den Folgen dieser Katastrophe schließen. Wir müssen die Atomkraft weltweit abschaffen, die Schließung von Urenco wäre dabei ein wichtiger erster Schritt. Urenco reichert inzwischen 15 % des weltweit benötigten Kernbrennstoffes selbst an.

Die Urenco-Technik der Anreicherung mit Ultrazentrifugen geht durch die ganze Welt, so auch nach Pakistan und in den Iran. Diese Technologie ist ein wichtiger Schlüssel zum Bau von Atombomben. Statt Staaten mit Krieg zu drohen, muss die Technologie der Urananreicherung weltweit beendet und geächtet werden!

Einer nachhaltigen und friedlichen Welt zuliebe muss Urenco sofort geschlossen werden!

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau