2008-03:Unfall bei Kohlekraftwerk in Tennessee/USA

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Unfall bei Kohlekraftwerk in Tennessee/USA

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Autor: Hanno Böck

Am 22. Dezember ereignete sich nahe des Kohlekraftwerks Kingston in Tennessee/USA ein Unfall. Etwa 4 Milliarden Liter Asche aus dem Kraftwerk zerstörten 12 Häuser und überdecken nun 160 Hektar Ackerland. Ein Großteil der Asche gelangte in den Emory River, einen Zufluss des Tennessee River, der für viele Menschen die Wasserversorgung gewährleistet.

Die Asche, die beim Abbrand von Kohle entsteht, ist hoch mit Quecksilber und anderen giftigen Chemikalien belastet. Sie wird üblicherweise neben Kraftwerken aufgetürmt. Das Kraftwerk in Tennessee ist 40 Jahre alt und wird vom lokalen Energieversorger Tennessee Valley Authority (TVA) betrieben.

Während die nationalen und internationalen Medien das Thema erst langsam aufgreifen, berichteten lokale Blogs bereits kurz nach der Katastrophe sehr detailliert[1]. Die linke Medienplattform »Democracy Now« veröffentlichte einen Filmbericht[2]. Greenpeace fordert inzwischen eine strafrechtliche Untersuchung des Vorfalls[3].

Der Unfall ereignet sich in einer Phase, in der in den USA verstärkt über den Einsatz von »Clean Coal«, so genannter sauberer Kohle mit CO2-Abscheidung diskutiert wird. Die Technologie zur CO2-Abscheidung (CCS) wird gerade international als Argument für den Einsatz von Kohlekraftwerken herangezogen und ist selbst laut Aussagen der Energieversorger frühestens in 10 bis 20 Jahren einsatzfähig. Viele Umweltschützer sagen nun, dass der Unfall von Tennessee erneut zeige, dass Kohle nie sauber sein wird.

Der Unfall in Tennessee ist nicht der erste dieser Art, im Jahr 2000 ereignete sich ein ähnliches Ereignis in Martin County[4].


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