2016-02:Editorial

Aus grünes blatt
Zur Navigation springenZur Suche springen

jb Was soll das denn jetzt? Luther als Thema in dieser Zeitschrift? Wir finden: Ja, das ist sogar konsequent. Denn wir – bei allen Unterschieden der beteiligten Personen – waren immer eines: Eine Runde von Menschen, die die Zerstörung der Umwelt in einem Zusammenhang sah mit der Unterdrückung und Ausbeutung der menschlichen Erdbewohner_innen. Macht und Profitinteressen treiben all dieses an. Martin Luther war ein Prophet der Unterwerfung unter die Obrigkeit, ein Verkünder des Patriarchat, ein Hassprediger gegen Andersgläubige, ein geistiger Brandstifter gegen Aufständische, gegen Juden und die, die heute – immer noch erniedrigend – Behinderte genannt werden. Dass Luther schon lange tot ist, macht ihn für eine Kritik nicht uninteressant. Denn anders als bei anderen Schurken der Geschichte wird Luther auch heute noch abgefeiert, nicht nur aus kirchlicher Sicht, sondern auch als deutsch-nationaler Held. Dieser peinliche, menschenverachtende Freudentaumel wird am 31.10.2016 zu einem einjährigen Höhepunkt ansetzen, bis dann zum Abschluss das 500jährige Jubiläum des, wahrscheinlich erfundenen, Thesenanschlags an der Wittenberger Kirche gefeiert wird. Wir setzen dem eine scharfe Kritik entgegen – und wollen Religion und Kirchen dabei nicht schonen für das, was sie in den vergangenen Jahrhunderten an Verbrechen auf dem Gewissen haben.

Damit aber verlassen wir das Thema Umweltschutz nicht. Auch diese Ausgabe enthält etliche aktuelle Berichte über Aktionen und brisante Themen. Blättert weiter, Ihr werdet es selbst sehen. Und hoffentlich genießen. Das jedenfalls wünschen sich die an der Endredaktion beteiligten Menschen.

Diese Ausgabe wurde in der Projektwerkstatt in Saasen koordiniert (übrigens erstmals). Wer macht die nächste? Wer schreibt Texte? Wer hilft bei der Verbreitung und/oder Organisierung dieser Zeitschrift, die zu den wenigen offenen und unabhängigen Politmagazinen des Landes gehört...