Begriff:Offenheit

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In emotionalem Bezug meint "Offenheit", dass ich aufmerksam, aufnahmebereit, sensibel, interessiert, aufgeschlossen gegenüber einer Person oder im allgemeinen bin. Ich bin bereit, neue oder andere Gedanken, Sichtweisen, Verhaltensformen, Aktivitäten an mich heranzulassen. Distanz, die solche normalerweise bei mir auslösen, weicht einer prinzipiellen Offenheit. Diese ist nicht gleichzusetzen mit Kritiklosigkeit. Die erhöhte Aufmerksamkeit für Details im Verhalten und Wirken von Menschen erhöht das Potential für Faszination und Begeisterung. Fühlt sich eine Begegnung oder ein Kontakt gut an und entsteht der Eindruck, dass die andere Person sich auch darauf einlässt, entsteht leicht auch Euphorie.

Diese Offenheit steht im Zusammenhang mit dem Begriff der "Sensitivität". Diese beschreibt der Psychologe Peter Lauster folgendermaßen: "Wenn sämtliche Sinne wach und auf Empfang eingestellt sind, dann besteht Bereitschaft zur Sensitivität. Sensitiv sein heißt, offen sein für alles, was um mich herum im jeweiligen Augenblick geschieht."[1]

Liebe ist (positive) Zuwendung.

"Mutterliebe ist die erste Liebe, die jeder Mensch erfährt, und sie bleibt für ihn ein Leben lang das Grundmodell der Erfahrung, geliebt zu werden. Man spürt als Erwachsener besonders dann, daß man geliebt wird, wenn man von jemandem uneingeschränkte Zuwendung erfährt. Und - ob man sich nun dessen bewußt ist oder nicht - man befindet sich im Zustand der Liebe, wenn man sich selbst jemandem zuwendet.

Zuwendung ist Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Wachheit gegenüber dem anderen, aber nicht eine kritische Wachsamkeit, um Fehler zu entdecken, sondern eine interessierte, positive, verständnisbereite Wachsamkeit."[1]

Liebe ist Meditation.

"Meditation ist Liebe. Wenn ich im Zustand der Meditation bin, dann spüre ich, daß aller Kampf und Krampf ein Ende hat und daß ich mich öffne, weil ich bereit bin zu lieben, alles was meine Sinne aufmerksam wahrnehmen. In diesem Zustand herrscht vollkommene Zuwendung meiner ganzen Person und vollkommene Bereitschaft, aufzunehmen, es entsteht ein Gefühl von Ewigkeit und damit verbunden von Seligkeit. Im Zustand der Meditation ist Liebe da und mit der Liebe auch das gesteigerte Gefühl von Sein und Seligkeit."

"(...) Allerdings verstehe ich unter Meditation etwas anderes als manche indische Gurus, die für teures Geld Mantras verkaufen und behaupten, daß Meditation nur mit einem eigens verliehenen Mantra möglich sei. (...) jeder kann in einen meditativen Zustand gelangen, wenn er innerlich ruhig wird, sich entspannt und die Tretmühle der kreisenden Gedanken nach und nach abschaltet."[1]


Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Peter Lauster: Die Liebe. Psychologie eines Phänomens. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1982, Auflage Januar 2000.