2007-02:Autonomie und Herrscherkult

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Autonomie und Herrscherkult

fb In diesem Buch geht es nicht um eine kritische Auseinandersetzung mit Herrscherkult in der Geschichte, sondern beschreibt diesen für die Stadt Halle im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Als kritische Reflektion der Landesgeschichte hätte dieses Thema einigen spannenden Stoff gegeben, aber leider scheinen sich auch GeschichtsforscherInnen nicht sehr häufig an einen solchen Blick auf historische Regionalhistorie heranzuwagen. Stattdessen hat dieser Band der Reihe "Studien zur Landesgeschichte" im Mitteldeutschen Verlag beschreibenden Charakter und ist, wie der Autor Jan Brademann in seinem Vorwort schreibt, "der hallischen Stadtgeschichte verpflichtet, deren Erforschung, wie die Pflege des Ansehens dieser großartigen Stadt, lange Zeit vernachlässigt wurde".

Brademann erklärt die symbolische und politische Bedeutung von ritualisiertem Verhalten gegenüber der Obrigkeit und zwischen VertreterInnen herrschender Schichten. Betrachtet werden Fragen wie: "In welcher Reihenfolge werden bestimmte Akte durchgeführt? Wer begrüßt wen, wo und wie? Wo entlang verläuft der Weg durch die Stadt? Wo finden die einzelnen Akte statt? Welche Rolle spielen einzelne Orte, welche sind tabu? (...)". So kann dieses Buch viel über die Autonomiebestrebungen der Stadt Halle (Saale) und die damit verbundenen Herrschaftssymboliken erzählen. Als historische Grundlage für eine weitergehende kritische Auseinandersetzung mit historischen Machtverhältnissen ist es daher geeignet, liefert aber keine eigenen kritischen Ansätze.

  • Jan Brademann: Autonomie und Herrscherkult. Adventus und Huldigung in Halle (Saale) in Spätmittelalter und Früher Neuzeit
  • Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006
  • 180 Seiten
  • ISBN 978-3-89812-270-2