2008-02:Greenwashing für Fleischprodukte

Aus grünes blatt
Version vom 7. Dezember 2013, 19:51 Uhr von Falk (Diskussion | Beiträge) (Falk verschob Seite 2008-02:Greenwashing für Fleischprodukte nach 2008-02:Greenwashing für Fleischprodukte: Sonderzeichen)
(Unterschied) →Nächstältere Version | Aktuelle Version ansehen (Unterschied) | Nächstjüngere Version← (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

„Warum Wurst Windräder fördert“ oder „Wie blöd sind die Verbraucher_innen?“

hanna Von Atomkonzernen kannten es viele schon und auch bei Autofirmen hat es nicht überrascht, im Bereich der Gentechnik ist es schon fast eine Selbstverständlichkeit: Damit zu werben, wie „ökologisch wertvoll“ die eigenen Produkte seien. Nun gesellt sich sogar die Fleischindustrie hinzu...

Atomkraftwerke wurden zu Klimaschützern der Woche, obwohl Atomstrom weder emissionsfrei noch umweltfreundlich ist. Automobilhersteller hatten noch nie ein anders Ziel außer Autos ohne Emissionen zu produzieren, obwohl immer neue Geländewagen für den Innenstadtgebrauch auf den Markt gebracht werden. Wer Gentechnik verwendet tut dies, um etwas gegen den Welthunger zu tun, obwohl Patente auf Saatgut eine der Ursachen für Hungerkrisen sind. Schön, dass nun auch die Fleischindustrie Greenwashing als Werbestrategie entdeckt hat und die Welt mit absurden Versprechungen zu retten weiß.

Angesichts der momentanen Ernährungskrisen erscheint es absurd, den Konsum von Fleisch als ökologisch sinnvoll anzupreisen. Gigantische Weideflächen werden für Viehhaltung benötigt und immerhin bedeutet eine Kalorie aus tierischen Produkten ungefähr sieben pflanzliche Kalorien in der Erzeugung. Daran ändert auch Biohaltung wenig, die drastische Reduktion des Konsums von tierischen Produkten wäre eine deutlich sinnvollere Reaktion.

Den Bio-Wurst-Erzeuger Ökoland hält das aber nicht von einer gruseligen Werbekampagne ab. „Superwurst“ nennt sich das Projekt und es geht- man lese und staune- um die erste angeblich „Emissionsfreie Wurst“. Sogar zertifiziert sei das ganze, nach „Stop climate change standards“. Funktionieren soll es dadurch, dass die unvermeidbaren Emissionen in der Produktion über den Kauf von Zertifikaten „ausgeglichen“ werden. Es werden also andernorts Windräder gebaut, wenn Menschen die Superwurst kaufen.

Ich habe sicherlich nichts gegen den Bau von Windrädern, aber ich sehe absolut nicht ein, warum dafür Menschen Fleisch konsumieren sollen. Doch der Trick funktioniert leider immer wieder, denn viele Menschen vertrauen offenbar allem blind, was nach einem Zertifikat aussieht und kommen nicht auf die Idee, dass Windräder auch gebaut werden könnten, ohne Tiere zu töten. Freuen würde ich mich auch über eine Erklärung, warum Emissionsneutralität ausreichen soll, den Klimawandel zu stoppen, ging es doch bisher berechtigter Weise immer um eine drastische Senkung des CO2–Ausstoßes.

Quintessenz kann nur sein: Erst denken, dann kaufen. Werbung angreifen!

Links dazu: Zum Gruseln: superwurst.info

Als nettere Alternative: www.mampf-dem-klimawandel.de