2010:Gib & Nimm

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Gib & Nimm 2010

Vom 23. - 26. 9. 2010 treffen sich in Bremen Aktive aus und Sympathisant_innen von selbstorganisierten Umsonstökonomie-Projekten zum 6. Gib & Nimm. Das Gib & Nimm wurde als Vernetzungstreffen der Umsonstläden gegründet. Mittlerweile, seit den Treffen in Berlin bzw. Köln beteiligen sich auch Selbsthilfeprojekte, Nutzungsgemeinschaften, nicht kommerzielle Landwirtschaft (Lokomotive Karlshof), ein interkultureller Garten, Kommune-Projekte und die Traveling School of Life.

Unsere Idee ist es, Theorie und Praxis der Umsonstökonomie-Projekte zu reflektieren und Ansätze aufzuzeigen, die nicht einfach als karitative Projektpraxis zur Abfederung der Folgen des Sozialkahlschlags vereinnahmt werden können. Ein paar Beiträge werden aus dem Vorbereitungskreis eingebracht. Ein Umsonstladen oder eine Selbsthilfewerkstatt können für sich allein kaum dem Anspruch genügen, uns selbst ein Stück weit aus den ökonomischen Zwängen kapitalistischer Herrschaft zu befreien. Das kann aber in einer Vernetzung verschiedener Projekte erreicht werden. Der Arbeitskreis Lokale Ökonomie Hamburg (www.ak-loek.de) bereitet einen Beitrag zum Thema verabredetes Wirtschaften vor, in dem es um das Potenzial und die Grenzen einer solchen Vernetzung geht. Letztlich geht es uns aber nicht um einen kleinen Freiraum. Deshalb wird es von der Bremer Umsonstgarage (www.umsonstladen-k108.de.vu) ein Plädoyer für die Abschaffung des Geldes geben. Denn: Eine Geld-basierte Ökonomie kann nur eine Herrschaftsgesellschaft sein, die die Kategorien Klasse, Patriarchat und Rassismus immer wieder neu reproduziert. Wir sind uns auch bewusst, dass diese Form der Umsonstökonomie ein Privileg für uns Menschen in den kapitalistischen Metropolen ist. Auf dem A-Camp in Niederösterreich im letzten Sommer gab es ein kleines, spontanes und spannendes internationales Umsonstökonomie-Treffen, an dem die Abhängigkeit vom jeweiligen gesellschaftlichen Reichtum an der extrem unterschiedlichen Situation der Läden klar wurde. In Budapest hat der Umsonstladen große Schwierigkeiten, den Nachschub an Dingen zu organisieren. Im Gegensatz dazu finden in London auch für uns Bremer_innen unvorstellbar viele neue oder fast neue, hochwertige Dinge den Weg in den Umsonstladen. Wir würden uns freuen, wenn neben den Menschen aus Österreich und England, die bereits Interesse bekundet haben zu kommen, weitere Menschen aus anderen Ländern teilnehmen. Wie kann eine praktische Vernetzung dazu aussehen? Bei Bedarf soll das Gib & Nimm mehrsprachig sein.

Das Gib & Nimm wird eine offene Struktur haben und vor allem von den Beiträgen der Teilnehmer_innen leben - denn wir stehen für Selbstorganisation. Wir wünschen uns, dass auch projekt-interne Herrschaftsstrukturen und Formen von Dominanzverhalten zum Thema werden. Ob und in welcher Form wir mit einer Aktion nach außen sichtbar werden, hängt ebenfalls von Eurem Interesse als Teilnehmer_innen ab. Für den Samstag Abend erwartet euch live Musik mit polit-Anspruch.

Wenn Ihr kommen möchtet, kontaktet uns möglichst frühzeitig. Das gilt nicht nur, wenn eine_r besondere Wünsche hat - Kinderbetreuung, Rolli-gerechte Übernachtungsmöglichkeit, Übersetzung in eine andere Sprache oder was auch immer. Wir können vieles möglich machen. Wenn aber viele damit im letzten Moment kommen, werden wir es nicht schaffen! Das gilt auch für einen Überblick über die voraussichtliche Zahl der Teilnehmer_innen, damit wir mit der veganen Vokü genug leckeres Essen für alle machen können. Weitere Infos, Artikel, etc zum Gib & Nimm findet ihr auf unserem Wiki www.umsonstladen-k108.de.vu.

Keine_r soll aus finanziellen Gründen nicht am Gib & Nimm teilnehmen können. Es ist aber auch klar, dass wir auf Spenden angewiesen sein werden.