2011-02:InnoPlanta-Forum 2011: Unterschied zwischen den Versionen

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=Die Gentechnik-Seilschaften von Üplingen=
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==Aufruf zum Aktionstag am 5. und 6. September 2011 in Üplingen (Börde):==
==BioTechFarm, Schaugarten Üplingen und die Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz==
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=Organisierte Unverantwortlichkeit beenden!=
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==Stoppt das InnoPlanta-Forum, das wichtigste Treffen der deutschen Agrogentechnik-Seilschaften!==
  
===Propaganda und Irreführung===
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(jb) Es ist seit Jahren das größte und auffälligste Treffen zwischen Konzernen, Behörden, Lobbyverbänden und sogenannten ForscherInnen in der Agrogentechnik Deutschlands. KWS-Chef von der Bussche war da, ebenso führende MitarbeiterInnen von Bayer, BASF, Pioneer, Monsanto und anderen. Matin Qaim, Stefan Rauschen und andere WissenschaftlerInnen, die sich aus den Millionentöpfen der Gentechnikförderung bedienen. Betagte und aktuelle JournalistInnen aus ZDF, MDR und anderen puschten das Treffen. PolitikerInnen und BehördenvertreterInnen aus zuständigen Ministerien in Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern bis zu Thomas Leimbach, Chef des Landesverwaltungsamtes, waren zugegen - letzterer hielt eine flammende Rede für die Versuchsfelder, die seine Behörde eigentlich überwachen soll. Rundherum gruppierten sich Geldgeber, LobbyistInnen und VertreterInnen derer, die mit Grund und Boden die ganze Sache unterstützten - vom Bürgermeister bis zur Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz (SBK). Anfang September 2011 soll es wieder soweit sein: Am 5. (Montag abend) und 6. (Dienstag tagsüber) lädt der Lobbyverband InnoPlanta unter seinem Vorsitzenden Uwe Schrader (FDP) zum Stell-Dich-Ein ins kleine Dorf Üplingen ein, wo mit Fördermitteln der EU und der SBK ein Hofgut als Treffpunkt der Seilschaften saniert wurde und wird. Hier wirbt zudem ein absurder Schaugarten für die Agrogentechnik. Mehr Felder mit gentechnisch veränderten Pflanzen als irgendwo anders in Deutschland bringen hier - inmitten der Börde als „Wiege der Saatzucht“ - ein permanentes und hohes Auskreuzungsrisiko in die Landschaft.
#Der Schaugarten Üplingen dient der Propaganda für die Agrogentechnik. Geschäftsführer war zunächst der FDP-Landtagsabgeordnete Uwe Schrader, danach Kerstin Schmidt, die mit ihrer Firma biovativ GmbH auch die Versuchsanlage östlich von Rostock betreut. Sie sagte über den Zweck des Schaugartens: „Unser Unternehmen unterhält in Üplingen mit dem Schaugarten die europaweit erste Freilandausstellung. Mit der Kooperation bieten wir den Mitgliedern der Marketinginitiative an, ihre Produkte der modernen Pflanzenzucht dort der Öffentlichkeit zu präsentieren“ (Quelle: mz-web am 8.9.2009). Auf TransGen, einer Propagandaseite für Agrogentechnik, wird der Schaugarten so vorgestellt: „Der insgesamt fünf Hektar große Schaugarten bildet gewissermaßen eine öffentliche Bühne ... Wer sich ein eigenes Bild von Gentechnik und Pflanzenzüchtung machen möchte, wer interessiert und neugierig ist, kann sich zu einem Besuch im Schaugarten anmelden. Schulklassen und Gruppen sind besonders willkommen.“
 
#Bemerkenswertes Beispiel dieser Sonderstellung ist der BT-Mais MON810. Dieser ist seit 2009 in Deutschland wegen seiner Umweltauswirkungen verboten. LandwirtInnen dürfen ihn nicht pflanzen. Im Schaugarten war er aber 2009 und 2010 ohne besondere Sicherungen im Freiland als Werbebeet vorhanden.
 
#Ursprüngliches Ziel der Renovierung des Hofgutes und der Sanierung der Ortschaft Üplingen war der Gedanke der Nachhaltigkeit und des regionalen Wirtschaftens. Die mit dieser Intention investierten Gelder wurden ab 2008 für den Aufbau eines Schaugartens und des wichtigsten Treffpunktes der AgrogentechnikerInnen in Deutschland zweckentfremdet.
 
#Ab 2011 ist Üplingen auch Standort des Feldes mit der BASF-Kartoffel Amflora. Dieser Anbau dient ebenfalls nur politischen und Propagandazwecken. Denn die Amflora ist eine sehr alte gentechnische Sorte und wird von BASF gar nicht mehr weiter verfolgt. Das Feld dient allein der Durchsetzung von Gentechnikinteressen, aber nicht (mehr) der Erforschung der Amflora-Kartoffel.
 
#Von der Geschäftsführerin des Schaugartens werden auf Nachfragen Belege und Studien erfunden. So antwortete Kerstin Schmidt am 6.9.2010 auf die Frage einer Besucherin nach Fütterungsstudien mit gv-Mais bei Kühen: „Also da gibt's Tausende von ... Ich kann Ihnen ein paar Forschungsinstitute aus Deutschland nennen, das ist die RWTH Aachen, das ist die Biologische Bundesanstalt Braunschweig, heutzutage Julius-Kühn-Institut, das ist die FAL, die heißen von-Thünen-Institut oder teilweise Julius-Kühn-Institut.“ Das aber war frei erfunden. Bei allen genannten wurden nie solche Studien durchgeführt (Quelle: Mitschnitt der Führung durch den Schaugarten am 6.9.2010 und Recherche in den Forschungsdatenbanken der genannten Institutionen).
 
  
===Betrug und Fälschungen===
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===Stoppen wir die Propagandashow!===
#Sämtliche Felder im Schaugarten sind als Freisetzungsversuche beantragt und genehmigt. Tatsächlich dienen sie aber der Propaganda und nicht wissenschaftlichen Untersuchungen. In Üplingen selbst sind weder Labore noch qualifizierte WissenschaftlerInnen vorhanden. Über gesicherte Transporte von Materialien in andere Labore ist in den Überwachungsakten beim Landesverwaltungsamt nichts zu finden.
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'''Gegen eine Technik, die Umwelt und Gesundheit gefährdet - und die BäuerInnen und VerbraucherInnen unterwerfen soll!<br/>
#Die Felder sind Kopien von Versuchsfeldern an anderen Orten, die entweder von Firmen (KWS, BASF, Pioneer, Monsanto) durchgeführt werden und deren Interessen dienen oder als Scheinanmeldungen im Biosicherheitsprogramm dem Betrug mit Fördermitteln dienen. Die durchführende Firma biovativ GmbH erhält hierfür direkt oder indirekt Mittel aus einem Förderprogramm, das für die konkreten Versuche überhaupt nicht zutreffend ist. Dennoch werden die Gelder seit Jahren ausgezahlt.
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Für eine Welt, in der die Menschen bestimmen statt Profit- & Machtinteressen!'''
  
===Schlampereien und Verstöße gegen Sicherheitsauflagen===
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Seit Jahren füllen Konzerne, Lobbyverbände und fördermittelabhängige WissenschaftlerInnen die öffentliche Debatte mit Märchenerzählungen über Wundertaten gegen den Hunger, für eine giftfreie Umwelt oder für die Wirtschaftsbedingungen der LandwirtInnen. Doch die Wahrheit sieht anders aus. Lobbyverbände und Konzerne, die hinter der Agrogentechnik stehen, betreiben andernorts das Ende der bäuerlichen Landwirtschaft. In internen Schriften begründen sie die Gentechnik mit der „Aussicht, in dem stagnierenden Pflanzenschutzmittelmarkt durch Anwendung der Pflanzenbiotechnologie Positionsverbesserungen zu erzielen“ (Zitat von Uwe Schrader, InnoPlanta-Chef und Mitbegründer des Schaugartens Üplingen - s. www.projektwerkstatt. de/gen/vorteile.htm). Gleichzeitig verweigern vor allem die Bundesbehörden die gesetzlich vorgeschriebene Akteneinsicht.
#Das Feld verfügte nie über eine durchgängige Mantelsaat. Eine Lücke von ca. 50 Metern wurde der Überwachungsbehörde, die die erforderlichen Kontrollbesuche vernachlässigte, im Jahr 2010 eher zufällig bekannt. Nach Rücksprache mit der Bundesgenehmigungsbehörde BVL beschloss sie aber, weder die Nichteinhaltung der Sicherheitsauflagen zu ahnden noch eine Nachbesserung einzufordern (Quelle: Aktenvermerk des Landesverwaltungsamtes vom 26.8.2010). Neben dieser Lücke gab es zudem den BesucherInneneingang, bei dem die Mantelsaat unterbrochen war (Quelle: Mitschnitt der Führung durch den Schaugarten am 6.9.2010).
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Schluss mit der Verdummung. Wir fordern: Fakten und Offenheit statt Ideologie! Aufklärung statt Angst schüren!
#Auf dem Feld kam es mehrfach zu unkontrolliertem Durchwuchs. Dokumentiert sind das Aufkommen von Tabakpflanzen (Quelle: Aktenvermerk des Landesverwaltungsamtes vom 26.8.2010) und der Durchwuchs von Raps im RR-Rübenfeld (Quelle: Mitschnitt der Führung durch den Schaugarten am 6.9.2010).
 
#Für den Versuch mit gentechnisch verändertem Weizen wurde von einem 10 Jahre alten Versuch der Universität Zürich ein Genehmigungsantrag weitgehend wörtlich kopiert (á la Ex-Minister Guttenberg). Es ist folglich unwahrscheinlich, dass jemals der tatsächlich dort stehende Versuch beantragt und genehmigt wurde, sondern ein unbekanntes anderes Experiment. Hinweise auf das Plagiat sind im Antrag nicht vorhanden. Hier wurde sich nicht einmal die Mühe gemacht, eigene Anträge zu fälschen, sondern es wurden vorhandene Antragstexte aus anderen Zusammenhängen recycelt (Quelle: Hintergrundpapier von BUND und anderen am 18.4.2011).
 
#Der als Sicherheitsauflage vorgeschriebene Mäuseschutzzaun um das gv-Weizenfeld ist nicht geeignet. Als dieser Verstoß bekannt wurde,  kommentierte das die Geschäftsführerin des Gartenbetreibers, Kerstin Schmidt, mit den Worten: „Wenn schon, was soll da passieren“ (Quelle: Mitschnitt der Führung durch den Schaugarten am 6.9.10).
 
  
===Besondere Risiken===
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Von Juni bis September ist der Schaugarten geöffnet, wirbt für eine industrielle Landwirtschaft mit Gentechnik und Energiepflanzenanbau. Gleichzeitig werden die umgebenden Flächen und Saatzuchtbetriebe einem erheblichen Verunreinigungsrisiko ausgesetzt, denn in Üplingen steht die Hälfte aller Felder mit gv-Pflanzen in Deutschland, flächenmäßig ist der Anteil noch höher. Schaugarten und Hofgut sind die wichtigsten Propagandaeinrichtungen der Agrogentechnik in Deutschland. Rundherum finden sich wichtige Einrichtungen, z.B. IPK und Bioparks in Gatersleben, das in allen Gentechnik-Seilschaften präsente bundeseigene Julius-Kühn-Institut (Quedlinburg), ein Firmensitz der KWS (Dreileben) und viele kleine Unternehmen. Am 5. und 6. September 2011 werden dann Schaugarten und Hofgut zum Treffpunkt des größten Seilschaftentreffens, dem InnoPlanta-Forum 2011. Grund genug also, Üplingen zu einem Aktionsschwerpunkt zu machen.
#Im Schaugarten stehen sehr viele und zum Teil wenig erforschte, gentechnisch veränderte Pflanzen. Dazu entsteht ein besonders starkes Risiko, da es bislang vor allem Felder mit Versuchspflanzen sind, von denen Auskreuzungsskandale ausgehen. Das hat auch nachvollziehbare Gründe, denn Versuchspflanzen enthalten in der Regel mehr gentechnische Veränderungen, zudem stehen oft mehrere verschiedene gv-Pflanzen in einem Beet. Welche Wirkungen diese Veränderungen in der Umwelt hinterlassen, ist oft unbekannt, zudem fehlen für diese seltenen Pflanzen vielfach Nachweismethoden. Durch Auskreuzungsskandale der Vergangenheit ist bekannt, dass selbst ausbreitungsschwache Pflanzen von einzelnen Versuchsfeldern weltweit überall eindringen können – wie es 2006 mit dem Bayer-Reis LL601 der Fall war.
 
#Der Standort des Schaugartens liegt in der Wiege der Saatzucht. Damit sind umliegende Betriebe, Saatgutbanken und Zuchtanlagen einer besonderen Gefahr ausgesetzt – und das nur zu Propagandazwecken.
 
#Der gentechnisch veränderte Mais wird in einer Biogasanlage in Schöningen verarbeitet, am 20.12.2009 erfolgte auch eine Lieferung an die Biogasanlage in der Üplinger Straße in Badeleben (Quelle: Akten des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt).
 
  
===Örtliche und regionale Betroffenheiten===
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===Am 5./6. September besonders: Den Seilschaften ihre Gentechnik-Suppe versalzen!===
#Durch die Aussaat sehr vieler, unterschiedlicher und weitgehend unbekannter gv-Pflanzen sind die umgebende Landwirtschaft und vor allem Saatgutbetriebe massiv gefährdet. Eine Auskreuzung in der Region könnte die Börde als Herkunftsort in Verruf bringen.
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Für eine selbstbestimmte Landwirtschaft vom Saatgut und Acker bis zum Teller der VerbraucherInnen!
#In das Dorf Üplingen sind erhebliche Mittel zur Sanierung investiert worden. Dieses geschah unter anderen Vorzeichen (Agenda-21-Dorf und Nachhaltigkeitsprojekt). Die jetzige Übernahme durch die Gentechnik-Seilschaften stößt auch deshalb auf geringen Widerstand vor Ort, weil die engagierten BürgerInnen der Agenda-21-Phase um die Früchte ihrer Arbeit fürchten. Denn der Schaugarten ist offensichtlich eine Falschverwendung der Fördermittel.
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Die Agrogentechnik ist nur ein Mittel, die Lebensmittelproduktion von Anfang bis Ende unter Kontrolle von Konzernen, Patenten und profitorientierten Wirtschaftsformen zu bringen. Dieses führt zu industriellen Anbaumethoden und Strukturen im ländlichen Raum. Folgen sind die Ausräumung der Landschaft, Gift- und Nährstoffeintrag in Boden, Luft und Wasser, gesundheitliche Gefahren, Abhängigkeiten, Intransparenz und ein Verlust von Gestaltungsmöglichkeiten der Menschen in ihrem Alltag. Wir wollen eine andere Welt - unter anderem, in der LEBENSmittel nicht nach Profitgesichtspunkten, sondern als selbstbestimmter Prozess von LandwirtInnen und VerbraucherInnen entstehen.
#Selbst der Treffpunkt (Versammlungssaal) der Gentechnik-Seilschaften wird aus Fördertöpfen finanziert, die eigentlich lokalen Aktivitäten zugute kommen sollen. Gleichzeitig ist z.B. der Dorfpark am Gut inzwischen für die öffentliche Nutzung gesperrt. Trotz anderslautender Zusagen und Absprachen ist die Zugangsbrücke einfach abgerissen worden.
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Die BioTechFarm und ihr Schaugarten Üplingen sind eine Propagandafläche für eine industrielle Landwirtschaft. Zudem gefährden sie die bestehende gentechnikfreie Landwirtschaft und Saatzucht in der Börde und überall. Der Protest muss von unten kommen, denn Bundesbehörden, Landesregierung und -überwachungsbehörden sowie Teile staatlicher Medien und weiterer FunktionsträgerInnen sind fest integriert in die Seilschaften der Agrogentechnik, die in und um die Börde mit den Standorten Gatersleben, Üplingen, Quedlinburg und einigen anderen Orten ihr deutschlandweites Zentrum hat. Appelle an diese eingespielten Geflechte organisierter Unverantwortlichkeit und mafiöser Fördermittelvergabe werden allein nicht reichen. Darum brauchen wir regionalen und auch praktischen Widerstand - aus Gemeinderäten, von LandwirtInnen, Saatzuchtunternehmen, AnwohnerInnen und überhaupt allen, die nicht mehr länger zusehen wollen, wie die Börde zum Spielplatz der SaatguterobererInnen wird.
  
===Seilschaften der Agrogentechnik===
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Möglich sind:
#Das Hofgut in Üplingen mit dem angegliederten Schaugarten ist der deutschlandweit wichtigste Treffpunkt von LobbyistInnen, Konzernen und Überwachungsbehörden. Das jährliche InnoPlanta-Forum als Begegnungsraum zwischen GeldgeberInnen, Versuchsdurchführenden, Firmen und Genehmigungs- und Überwachungsbehörden ragt hier besonders heraus (Quelle: Buch „Monsanto auf Deutsch“ und www.biotech-seilschaften.de.vu).
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*Gentechnikfreie Regionen in Gemeinden, Kreisen, der ganzen Börde und überall
#Neben den Rostocker Gentechnikkreisen um die Firma biovativ GmbH ist das Netzwerk um InnoPlanta am Schaugarten beteiligt. Gründungsvorsitzender von InnoPlanta ist Thomas Leimbach, der immer noch stolz auf seine Schöpfung ist. Heute ist er Chef des Landesverwaltungsamtes, das eigentlich unabhängige Überwachungsbehörde sein soll (Quelle: Buch „Monsanto auf Deutsch“ und www.biotech-seilschaften.de.vu).
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*Gemeinsame Vermarktung gentechnikfreier, regionaler Produkte
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*Vermehrter Anbau und/oder gemeinsamer Einkauf gentechnikfreier (Eiweiß-) Futtermittel
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*Gründung einer BürgerInneninitiative gentechnikfreie Börde (oder ähnlich)
  
===Die Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz (SBK) und der Schaugarten===
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Wir fordern zudem die Braunschweiger SBK auf, ihre landwirtschaftlichen Flächen und Güter nur noch zu verpachten für
#Die Flächen, auf denen der Gentechnik-Schaugarten und das Amflorafeld stehen, gehören zum Konsortium der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz (SBK). Sie sind an die BetreiberInnen des Hofgutes bzw. des Schaugartens verpachtet. Die SBK weiß, dass diese zum Zwecke der Ausbringung von gv-Pflanzen und deren Bewerbung genutzt werden.
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*umweltgerechte, möglichst zertifiziert-ökologische und gentechnikfreie Landwirtschaft
#Nach der Sanierung des Hofgutes Üplingen wurde am 18.12.2007 das angrenzende Ackerland an die Firma Monsanto verpachtet. Spätestens damit war klar, dass nun ein Gentechnikzentrum geplant war. Das Ackerland gehörte zum Konsortium der Stiftungen in der SBK. Sie stimmte der Verpachtung an Monsanto zu (Quelle: Akten beim Landesverwaltungsamt).
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*bäuerliche Betriebe unter Bevorzugung von Direktvermarktung und eigener Weiterverarbeitung
#Die SBK baut zur Zeit sogar selbst, aber unter dem Deckmantel eines Dorfgemeinschaftshauses den zentralen Versammlungsraum der Gentechnik-Seilschaften im Hofgut Üplingen.
 
#MitarbeiterInnen der SBK nehmen an den jährlichen Seilschaftentreffen „InnoPlanta-Forum“ teil.
 
#Die technische Umsetzung der Verpachtung liegt in den Händen der niedersächsischen Landesverwaltung, genauer in der Abteilung „LGLN“ mit Sitz in Braunschweig (Quelle: www.gll.niedersachsen.de).
 
  
  
 
Mehr Infos:
 
Mehr Infos:
*www.biogeldfarm.de.vu: Zum Schaugarten in Üplingen
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*Informationsdienst Gentechnik: www.keine-gentechnik.de
*www.bs-gentechfrei.de: Gentechnikfreie Region Braunschweiger Land
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*Veranstalter des InnoPlanta-Forums: www.innoplanta.com
*www.keine-gentechnik.de: Informationsportal zum Thema
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*BioTechFarm selbst: www.schaugarten-ueplingen.de
*www.kws-gentechnikfrei.de: Gentechnik und die Firma KWS Saat AG
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*Kritische Seiten: www.biogeldfarm.de.vu und www.biotech-seilschaften.de.vu
*www.biotech-seilschaften.de.vu: Behörden, Firmen, Lobbyverbände und Forschung
 
*www.schaugarten-ueplingen.de: Die Seite der BioTechFarm-Betreiber selbst
 
  
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'''Aktionsidee:'''
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Vorbild könnte der Castorprotest sein - aber hier als kleinere Ausgabe. Also: Ein bunter Aktionstag, wo viele Menschen mit ihren Ideen kommen und demonstrieren, blockieren, Straßentheater, Musik, Infostände usw.
  
''Literaturtipp: „Monsanto auf Deutsch“''
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Technische Hinweise:
Das Buch zu den Gentechnik-Seilschaften ... 240 Seiten voller Informationen zu Personen
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*Üplingen hat knapp 100 EinwohnerInnen und gehört zur Gemeinde Ausleben. Die liegt im Bördekreis ganz im Westen Sachsen-Anhalts, zwischen Oschersleben und Schöningen.
und Organisationen. Über 2000 Quellen. Für 18 € bei www.aktionsversand.de.vu.
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*Das Hofgut ist das zentrale Gebäude im Ort. Die Einfahrt zur BioTechFarm liegt nördlich des Gebäudekomplexes an der Badelebener Straße.
„Organisierte Unverantwortlichkeit“
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*Das InnoPlanta-Forum beginnt am 5. Juni abends mit der Auftaktveranstaltung. Dafür und am folgenden Tagesbeginn reisen die Konzernleute, BehördenvertreterInnen, LobbyistInnen usw. an. Das sollen auch die Aktionsschwerpunkte werden.
Broschüre mit einer kurzen Übersicht über die wichtigsten Teile der Gentechnik-Seilschaften,  
 
unter anderem der BioTechFarm in Üplingen. 32 Seiten, 2 €.
 
Zum Thema bietet der Autor einen Vortrag als Ton-Bilder-Schau an (auch auf DVD erhältlich).
 
  
  
Wir brauchen endlich eine Initiative gegen die Gentechnik-Anlagen in Üplingen und der
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===Wir brauchen Unterstützung!===
Börde. Machen Sie mit! Tragen Sie sich in die Listen ein oder melden Sie sich in der
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Im Großraum Magdeburg-Börde-Braunschweig sind Übernachtungsplätze vom 5. auf den 6. September notwendig. Wir brauchen wahrscheinlich Fahrzeuge oder ein freundlich gesonnenes Busunternehmen, welches die Menschen von Üplingen zu den Schlafplätzen und wieder zurück bringt. Wo gibt es Platz, um z.B. auf einer Wiese zu zelten?
Projektwerkstatt. Von hier wird zu einem Gründungstreffen eingeladen.
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Wer organisiert gemeinsame Anfahrten aus den verschiedenen Ecken des Landes? Wir suchen regionale AnsprechpartnerInnen, die das für ihre Gegend übernehmen.
Kontakt: saasen@projektwerkstatt.de oder 06401/903283.
 
  
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'''MitträgerInnen und mehr Aktionsideen'''<br/>
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Dieser Text ist nur eine kleine Information über die BioTechFarm, das dort am 5./6. September stattfindende InnoPlanta-Forum und was an Ideen, UnterstützerInnen und MitaufruferInnen gesammelt wurde. Wir freuen uns über bunte Flugblätter, Aktionen, Veranstaltungen - auch am Wochenende vorher z.B. in den Orten der Umgebung. Infoseite zu mehr: www.biotechfarm-schliessen.de.vu. Seid wütend! Werdet aktiv! In Üplingen und überall!
  
Konto „Spenden&Aktionen“, Stichwort „BioTechFarm stoppen“
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Nr. 92881806, Volksbank Mittelhessen (BLZ 51390000)
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==Bücher zur Umwelt==
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Gerhard Pretting und Werner Boote<br/>
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Plastic Planet<br/>
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(2010, Orange Press in Freiburg, 223 S.)<br/>
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Das Buch zum Film ist ein spannendes Geschichtsbuch des Siegeszuges, den der Kunststoff auf der Welt seit 100 Jahren vollzieht. Bis in alle Winkel des Lebens und der Erde prägt Plastik das Leben wie das Sterben - und zwar mit allen Schattenseiten: Müllberge, die nicht verrotten, und immer neue Giftstoffe. Die Texte sind unterhaltsam geschrieben, bedrückend und informativ. Ein Farbteil zeigt Ausschnitte aus dem Film.
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Ökologie und Ökonomie<br/>
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(Wochenschau Nr. 2/2011, Wochenschau-Verlag in Schwalbach, 82 S., 21,60 €)<br/>
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Das Themenheft ist für den Unterricht in der Sekundarstufe II konzipiert. Zu verschiedenen Themen im Spannungsfeld Ökologie und Ökonomie werden Textbausteine geliefert, die Ausgangspunkt für Debatten und z.B. Gruppenarbeit im Unterricht oder in anderen Bereichen der Bildungsarbeit sein können. Die Texte sind provokant gewählt, d.h. sie eignen sich überwiegend gut, um kontroverse Auseinandersetzung zu fördern. Jedes Kapitel endet mit einem oder mehreren Arbeitsvorschlägen.
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Joachim Tepperwin<br/>
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Nachweltschutz im Grundgesetz<br/>
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(2009, Nomos in Baden-Baden, 244 S., 50 €)<br/>
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Mit der Lupe ins Grundgesetz - so lässt sich dieses Buch etwas salopp beschreiben. Haarklein werden verschiedene Regelungen der Verfassung daraufhin überprüft, wieweit mit ihnen ein Schutz der Nachwelt verbunden ist. Dabei geht es um Wohlstandssicherung, den Schutz Ungeborener, den Schutz der Umwelt und die Frage, wieweit zukunftsorientiertes Handeln des Staates bereits im Grundgesetz angelegt ist. Fazit ist im Wesentlichen, dass die Ziele ausreichend benannt sind, aber es an der Durchsetzbarkeit mangelt. Könnten gerichtliche Verfahren durch „einen Vertreter der Nachwelt eingeleitet werden“, würde das den Rechtschutzinteressen helfen.
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Fabian Sösemann<br/>
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Umweltverträgliche Energienetze<br/>
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(2009, Nomos in Baden-Baden, 205 S., 44 €)<br/>
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In der Dissertation werden die Leitungsnetze verschiedener Energieformen untersucht: Gas und Strom werden darauf untersucht, welche Umweltbelastungen durch Bau und Betrieb der Leitungen entstehen und welche Formen der Energieerzeugung und des Verbrauchs einen umweltfreundlichen Betrieb, vor allem durch die Reduzierung von Leitungskapazitäten, nützlich sind. Das Ganze wird vor allem an den gesetzlichen Vorgaben des EnWG und der Umweltverträglichkeitsprüfung ausgerichtet. Ein detailliertes Buch für eine Spezialfrage der Energieversorgung, die in der politischen Debatte regelmäßig vergessen wird.

Aktuelle Version vom 12. August 2011, 22:38 Uhr

Aufruf zum Aktionstag am 5. und 6. September 2011 in Üplingen (Börde):

Organisierte Unverantwortlichkeit beenden!

Stoppt das InnoPlanta-Forum, das wichtigste Treffen der deutschen Agrogentechnik-Seilschaften!

(jb) Es ist seit Jahren das größte und auffälligste Treffen zwischen Konzernen, Behörden, Lobbyverbänden und sogenannten ForscherInnen in der Agrogentechnik Deutschlands. KWS-Chef von der Bussche war da, ebenso führende MitarbeiterInnen von Bayer, BASF, Pioneer, Monsanto und anderen. Matin Qaim, Stefan Rauschen und andere WissenschaftlerInnen, die sich aus den Millionentöpfen der Gentechnikförderung bedienen. Betagte und aktuelle JournalistInnen aus ZDF, MDR und anderen puschten das Treffen. PolitikerInnen und BehördenvertreterInnen aus zuständigen Ministerien in Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern bis zu Thomas Leimbach, Chef des Landesverwaltungsamtes, waren zugegen - letzterer hielt eine flammende Rede für die Versuchsfelder, die seine Behörde eigentlich überwachen soll. Rundherum gruppierten sich Geldgeber, LobbyistInnen und VertreterInnen derer, die mit Grund und Boden die ganze Sache unterstützten - vom Bürgermeister bis zur Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz (SBK). Anfang September 2011 soll es wieder soweit sein: Am 5. (Montag abend) und 6. (Dienstag tagsüber) lädt der Lobbyverband InnoPlanta unter seinem Vorsitzenden Uwe Schrader (FDP) zum Stell-Dich-Ein ins kleine Dorf Üplingen ein, wo mit Fördermitteln der EU und der SBK ein Hofgut als Treffpunkt der Seilschaften saniert wurde und wird. Hier wirbt zudem ein absurder Schaugarten für die Agrogentechnik. Mehr Felder mit gentechnisch veränderten Pflanzen als irgendwo anders in Deutschland bringen hier - inmitten der Börde als „Wiege der Saatzucht“ - ein permanentes und hohes Auskreuzungsrisiko in die Landschaft.

Stoppen wir die Propagandashow!

Gegen eine Technik, die Umwelt und Gesundheit gefährdet - und die BäuerInnen und VerbraucherInnen unterwerfen soll!
Für eine Welt, in der die Menschen bestimmen statt Profit- & Machtinteressen!

Seit Jahren füllen Konzerne, Lobbyverbände und fördermittelabhängige WissenschaftlerInnen die öffentliche Debatte mit Märchenerzählungen über Wundertaten gegen den Hunger, für eine giftfreie Umwelt oder für die Wirtschaftsbedingungen der LandwirtInnen. Doch die Wahrheit sieht anders aus. Lobbyverbände und Konzerne, die hinter der Agrogentechnik stehen, betreiben andernorts das Ende der bäuerlichen Landwirtschaft. In internen Schriften begründen sie die Gentechnik mit der „Aussicht, in dem stagnierenden Pflanzenschutzmittelmarkt durch Anwendung der Pflanzenbiotechnologie Positionsverbesserungen zu erzielen“ (Zitat von Uwe Schrader, InnoPlanta-Chef und Mitbegründer des Schaugartens Üplingen - s. www.projektwerkstatt. de/gen/vorteile.htm). Gleichzeitig verweigern vor allem die Bundesbehörden die gesetzlich vorgeschriebene Akteneinsicht. Schluss mit der Verdummung. Wir fordern: Fakten und Offenheit statt Ideologie! Aufklärung statt Angst schüren!

Von Juni bis September ist der Schaugarten geöffnet, wirbt für eine industrielle Landwirtschaft mit Gentechnik und Energiepflanzenanbau. Gleichzeitig werden die umgebenden Flächen und Saatzuchtbetriebe einem erheblichen Verunreinigungsrisiko ausgesetzt, denn in Üplingen steht die Hälfte aller Felder mit gv-Pflanzen in Deutschland, flächenmäßig ist der Anteil noch höher. Schaugarten und Hofgut sind die wichtigsten Propagandaeinrichtungen der Agrogentechnik in Deutschland. Rundherum finden sich wichtige Einrichtungen, z.B. IPK und Bioparks in Gatersleben, das in allen Gentechnik-Seilschaften präsente bundeseigene Julius-Kühn-Institut (Quedlinburg), ein Firmensitz der KWS (Dreileben) und viele kleine Unternehmen. Am 5. und 6. September 2011 werden dann Schaugarten und Hofgut zum Treffpunkt des größten Seilschaftentreffens, dem InnoPlanta-Forum 2011. Grund genug also, Üplingen zu einem Aktionsschwerpunkt zu machen.

Am 5./6. September besonders: Den Seilschaften ihre Gentechnik-Suppe versalzen!

Für eine selbstbestimmte Landwirtschaft vom Saatgut und Acker bis zum Teller der VerbraucherInnen! Die Agrogentechnik ist nur ein Mittel, die Lebensmittelproduktion von Anfang bis Ende unter Kontrolle von Konzernen, Patenten und profitorientierten Wirtschaftsformen zu bringen. Dieses führt zu industriellen Anbaumethoden und Strukturen im ländlichen Raum. Folgen sind die Ausräumung der Landschaft, Gift- und Nährstoffeintrag in Boden, Luft und Wasser, gesundheitliche Gefahren, Abhängigkeiten, Intransparenz und ein Verlust von Gestaltungsmöglichkeiten der Menschen in ihrem Alltag. Wir wollen eine andere Welt - unter anderem, in der LEBENSmittel nicht nach Profitgesichtspunkten, sondern als selbstbestimmter Prozess von LandwirtInnen und VerbraucherInnen entstehen. Die BioTechFarm und ihr Schaugarten Üplingen sind eine Propagandafläche für eine industrielle Landwirtschaft. Zudem gefährden sie die bestehende gentechnikfreie Landwirtschaft und Saatzucht in der Börde und überall. Der Protest muss von unten kommen, denn Bundesbehörden, Landesregierung und -überwachungsbehörden sowie Teile staatlicher Medien und weiterer FunktionsträgerInnen sind fest integriert in die Seilschaften der Agrogentechnik, die in und um die Börde mit den Standorten Gatersleben, Üplingen, Quedlinburg und einigen anderen Orten ihr deutschlandweites Zentrum hat. Appelle an diese eingespielten Geflechte organisierter Unverantwortlichkeit und mafiöser Fördermittelvergabe werden allein nicht reichen. Darum brauchen wir regionalen und auch praktischen Widerstand - aus Gemeinderäten, von LandwirtInnen, Saatzuchtunternehmen, AnwohnerInnen und überhaupt allen, die nicht mehr länger zusehen wollen, wie die Börde zum Spielplatz der SaatguterobererInnen wird.

Möglich sind:

  • Gentechnikfreie Regionen in Gemeinden, Kreisen, der ganzen Börde und überall
  • Gemeinsame Vermarktung gentechnikfreier, regionaler Produkte
  • Vermehrter Anbau und/oder gemeinsamer Einkauf gentechnikfreier (Eiweiß-) Futtermittel
  • Gründung einer BürgerInneninitiative gentechnikfreie Börde (oder ähnlich)

Wir fordern zudem die Braunschweiger SBK auf, ihre landwirtschaftlichen Flächen und Güter nur noch zu verpachten für

  • umweltgerechte, möglichst zertifiziert-ökologische und gentechnikfreie Landwirtschaft
  • bäuerliche Betriebe unter Bevorzugung von Direktvermarktung und eigener Weiterverarbeitung


Mehr Infos:

  • Informationsdienst Gentechnik: www.keine-gentechnik.de
  • Veranstalter des InnoPlanta-Forums: www.innoplanta.com
  • BioTechFarm selbst: www.schaugarten-ueplingen.de
  • Kritische Seiten: www.biogeldfarm.de.vu und www.biotech-seilschaften.de.vu

Aktionsidee: Vorbild könnte der Castorprotest sein - aber hier als kleinere Ausgabe. Also: Ein bunter Aktionstag, wo viele Menschen mit ihren Ideen kommen und demonstrieren, blockieren, Straßentheater, Musik, Infostände usw.

Technische Hinweise:

  • Üplingen hat knapp 100 EinwohnerInnen und gehört zur Gemeinde Ausleben. Die liegt im Bördekreis ganz im Westen Sachsen-Anhalts, zwischen Oschersleben und Schöningen.
  • Das Hofgut ist das zentrale Gebäude im Ort. Die Einfahrt zur BioTechFarm liegt nördlich des Gebäudekomplexes an der Badelebener Straße.
  • Das InnoPlanta-Forum beginnt am 5. Juni abends mit der Auftaktveranstaltung. Dafür und am folgenden Tagesbeginn reisen die Konzernleute, BehördenvertreterInnen, LobbyistInnen usw. an. Das sollen auch die Aktionsschwerpunkte werden.


Wir brauchen Unterstützung!

Im Großraum Magdeburg-Börde-Braunschweig sind Übernachtungsplätze vom 5. auf den 6. September notwendig. Wir brauchen wahrscheinlich Fahrzeuge oder ein freundlich gesonnenes Busunternehmen, welches die Menschen von Üplingen zu den Schlafplätzen und wieder zurück bringt. Wo gibt es Platz, um z.B. auf einer Wiese zu zelten? Wer organisiert gemeinsame Anfahrten aus den verschiedenen Ecken des Landes? Wir suchen regionale AnsprechpartnerInnen, die das für ihre Gegend übernehmen.

MitträgerInnen und mehr Aktionsideen
Dieser Text ist nur eine kleine Information über die BioTechFarm, das dort am 5./6. September stattfindende InnoPlanta-Forum und was an Ideen, UnterstützerInnen und MitaufruferInnen gesammelt wurde. Wir freuen uns über bunte Flugblätter, Aktionen, Veranstaltungen - auch am Wochenende vorher z.B. in den Orten der Umgebung. Infoseite zu mehr: www.biotechfarm-schliessen.de.vu. Seid wütend! Werdet aktiv! In Üplingen und überall!


Bücher zur Umwelt

Gerhard Pretting und Werner Boote
Plastic Planet
(2010, Orange Press in Freiburg, 223 S.)
Das Buch zum Film ist ein spannendes Geschichtsbuch des Siegeszuges, den der Kunststoff auf der Welt seit 100 Jahren vollzieht. Bis in alle Winkel des Lebens und der Erde prägt Plastik das Leben wie das Sterben - und zwar mit allen Schattenseiten: Müllberge, die nicht verrotten, und immer neue Giftstoffe. Die Texte sind unterhaltsam geschrieben, bedrückend und informativ. Ein Farbteil zeigt Ausschnitte aus dem Film.

Ökologie und Ökonomie
(Wochenschau Nr. 2/2011, Wochenschau-Verlag in Schwalbach, 82 S., 21,60 €)
Das Themenheft ist für den Unterricht in der Sekundarstufe II konzipiert. Zu verschiedenen Themen im Spannungsfeld Ökologie und Ökonomie werden Textbausteine geliefert, die Ausgangspunkt für Debatten und z.B. Gruppenarbeit im Unterricht oder in anderen Bereichen der Bildungsarbeit sein können. Die Texte sind provokant gewählt, d.h. sie eignen sich überwiegend gut, um kontroverse Auseinandersetzung zu fördern. Jedes Kapitel endet mit einem oder mehreren Arbeitsvorschlägen.

Joachim Tepperwin
Nachweltschutz im Grundgesetz
(2009, Nomos in Baden-Baden, 244 S., 50 €)
Mit der Lupe ins Grundgesetz - so lässt sich dieses Buch etwas salopp beschreiben. Haarklein werden verschiedene Regelungen der Verfassung daraufhin überprüft, wieweit mit ihnen ein Schutz der Nachwelt verbunden ist. Dabei geht es um Wohlstandssicherung, den Schutz Ungeborener, den Schutz der Umwelt und die Frage, wieweit zukunftsorientiertes Handeln des Staates bereits im Grundgesetz angelegt ist. Fazit ist im Wesentlichen, dass die Ziele ausreichend benannt sind, aber es an der Durchsetzbarkeit mangelt. Könnten gerichtliche Verfahren durch „einen Vertreter der Nachwelt eingeleitet werden“, würde das den Rechtschutzinteressen helfen.

Fabian Sösemann
Umweltverträgliche Energienetze
(2009, Nomos in Baden-Baden, 205 S., 44 €)
In der Dissertation werden die Leitungsnetze verschiedener Energieformen untersucht: Gas und Strom werden darauf untersucht, welche Umweltbelastungen durch Bau und Betrieb der Leitungen entstehen und welche Formen der Energieerzeugung und des Verbrauchs einen umweltfreundlichen Betrieb, vor allem durch die Reduzierung von Leitungskapazitäten, nützlich sind. Das Ganze wird vor allem an den gesetzlichen Vorgaben des EnWG und der Umweltverträglichkeitsprüfung ausgerichtet. Ein detailliertes Buch für eine Spezialfrage der Energieversorgung, die in der politischen Debatte regelmäßig vergessen wird.