2011-02:internationale direkte Aktionen Kurznachrichten

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Brutale Räumung des Anti-TAV Protestcamps in Italien

Italien, 27/06/2011: Am frühen Morgen um 05 Uhr stürmten 2 000 Polizist_innen ein Protestcamp in Val di Susa, Norditalien, um mit den Bauarbeiten für eine Hochgeschwindigkeitsbahn, High Velocity Railway (TAV) zu beginnen.

Die Polizei attackierte das Camp mit Tränengas. Einige der Protestierenden wurden verletzt. Ihre Campingausrüstung sowie einige Fahrzeuge wurden zerstört. Daraufhin drängten Menschen aus der Region auf die Straßen. Autobahnen wurden mit quergestellten Lastern blockiert. Die Metaller-Gewerkschaft Fiom rief zu einem 8-stündigen Direktstreik auf in Solidarität mit dem Protest. Am Abend nahmen 2000 Menschen an einer Demonstration gegen das Projekt teil. Die Hochgeschwindigkeitsbahn ruft vor Ort seit Jahren Widerstand hervor, weil Bewohner_innen des Susa-Tals enorme Umweltschäden durch die Errichtung der Tunnel für die Strecke befürchten. Zwei gigantische Tunnel müssten in die Berge gesprengt werden, der Längere 53 Kilometer lang. Diese beiden Tunnel müssten mit einer Brücke verbunden werden, direkt oberhalb des Dorfes Venaus.

Die Strecke soll die Fahrtzeit von Madrid nach Paris von 7 auf 4 Stunden verkürzen und ist somit ein Infrastrukturprojekt mit hohem Interesse von der EU. Deshalb gibt es auch EU-Subventionen. Die Räumung und der Beginn der Bauarbeiten –mit Gewalt gegen den Widerstand durchgesetzt– sind auch in diesem Zusammenhang zu sehen. Denn die Subventionen gibt es nur, wenn bis Ende Juni angefangen wurde zu bauen. Der Innenminister gab dann auch zu verstehen: „Dieses Projekt wird durchgeführt. Andernfalls würden wir goodbye zu hunderten Millionen Euro EU-Subventionen sagen, aber besonders auch zur Anbindung an Europa. Wir würden also goodbye zur Zukunft sagen.“

Am Sonntag darauf, den 3. Juni 2011 kam es italienweit zu Demonstrationen und Aktionen. Vor Ort im Susa-Tal versammelten sich Zehntausende und versuchten die Baustelle zu besetzen. Teilweise gelang es die Zäune zu überklettern. 2000 Riotpolizisten gingen äußerst brutal gegen den Widerstand vor und setzten massenhaft Tränengas ein. Es gab viele Verletzte auf beiden Seiten, ein TAV-Gegner wurde von einem Tränengasgeschoss im Gesicht getroffen.


5 Menschen umgebracht bei Kämpfen gegen Silbermine

25.6.11, Peru: Mindestens 5 Menschen wurden durch die Polizei umgebracht bei Protesten gegen eine geplante Silbermine im Süden von Peru. 20 weitere wurden verletzt. Seit Mai diesen Jahres gibt es in der Region Puno heftigen Widerstand gegen die Unterzeichnung eines Vertrages über den Silberabbau mit einem kanadischen Unternehmen. Die Anwohner_innen wollen die Erhöhung der Umweltverschmutzung nicht hinnehmen während das Projekt für sie selber kaum Nutzen bringt. Im Mai blockierten die indigenen Bewohner_innen Straßen zwischen Peru und Bolivien für 3 Wochen. Während eines zweitägigen Streiks gegen dieses Projekt wurde nun zweimal versucht den lokalen Flughafen in Juliaca zu blockieren. Als 1000 Aktivist_innen versuchten die Umzäunungen des Flughafens zu überwinden kam es zu der Polizeigewalt. Der Flugverkehr musste eingestellt werden. Aufgrund des anhaltenden Widerstandes wurde das Projekt der Silbermine verworfen.

Frei übersetzt von http://earthfirst.org.uk


Neues aus dem Khimki-Wald

Der Khimki-Wald ist ein direkt an Moskau angrenzender alter Eichenwald und wird auch die „grüne Lunge Moskaus“ genannt. Nun wird es wohl eher die „schwarze Lunge“ werden, denn eine Autobahn, die weite Teile des Waldes zerstört, ist gerade im Bau. Bereits im vergangenem Jahr kam es zu heftigen Protesten gegen den Autobahnbau, an dem sich weite Teile der Bevölkerung beteiligten, aber auch Öko-Anarchist_innen, gegen die es nach militantem Widerstand zu massiver Repression kam. Die Bauarbeiten wurden allerdings durch den massiven Widerstand ausgesetzt. Das war jedoch nur ein kurzer Erfolg, denn im Frühjahr 2011 wurden sie wieder aufgenommen. Der Widerstand aber auch. Im Wald campieren jede Nacht Autobahngegner_innen, um die Rodungen zu verhindern und riskieren damit Gesundheit und Leben. Denn immer wieder werden sie von brutalen Securities der Baufirmen angegriffen.


400 Bauern, Clowns und „faucheurs volontaires“ befreien Genkartoffelfeld in Belgien

Am Sonntag den 29. Mai machten sich 400 Antigentechnikaktivist_innen auf, um das Genkartoffelfeld nahe Ghent unschädlich zu machen. Polizeiketten und Stacheldrahtzaun wurden dabei überwunden. Aus ganz Belgien kamen die Aktivist_innen zusammen, unter ihnen auch viele der in Frankreich etablierten Bewegung „faucheurs volontaires“ (freiwillige Befreier_innen). Sie bildeten gemeinsam die Bewegung „Field Liberation Movement“. Der Tag begann an einem Treffpunkt in der Nähe des Feldes mit VoKü und inhaltlichem Programm, dann ging es los zum Feld. Mit einer Sambaband, Clowns und viel buntem Treiben. Die Cops waren mit 50 Beamt_innen unterbesetzt und konnten die Feldbefreier_innen nicht von ihrem Ansinnen, das Feld von seiner unheilvollen Saat zu befreien, stoppen. Am Ende nahmen sie noch 15 Personen fest, die nach einer Personalienkontrolle aber wieder freigelassen wurden. Welche rechtlichen Anklagen auf sie zukommen ist noch unklar.

Anti-GMO-Sabotage auf einem Bauplatz für einen ASDA Supermarkt

Schottland, Mitte Mai: Zwei Baufahrzeuge auf einem Bauplatz für einen Supermarkt der Kette ASDA in einem Vorort von Edinburgh wurden Mitte Mai sabotiert. Elektronik- und Hydraulikkabel wurden zerschnitten. Die Aktion fand statt, weil die Supermarktkette Gentechnikprodukte befürwortet und vermarktet. In einem Bekenner_innenschreiben auf Indymedia Schottland, dem diese Informationen entnommen sind heißt es: Wir leisten Widerstand gegen die Kontrolle unserer Nahrung durch die Supermärkte und Pharmakonzerne, die das Ziel verfolgen zu beenden was ihre Vorgänger_innen mit der Patentierung des Lebens begonnen haben.