2014-03:gentechnik news

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Ticker: Agrogentechnik und ihre Seilschaften

Neues vom Acker (machen)!

jb Kampagne „Monsanto auf Deutsch“
c/o Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen, 06401/903283
saasen@projektwerkstatt.de, www.biotech-seilschaften.de.vu

TTN (Evang. Kirche/LMU) wirbt für Agrogentechnik

Das Bundesforschungsministerium hat 25 Jahre lang die Entwicklung der Agrogentechnik finanziert - getarnt unter dem Label „Biosicherheit“. Nur wenige Versuche dienten tatsächlich diesem Ziel, das meiste war Produkt- oder Methodenentwicklung. Nun ist eine Broschüre erschienen, in der die Ergebnisse zusammengefasst werden. Wenig überraschend die Gesamtbilanz: „Gentechnisch veränderte Pflanzen zeigen im Vergleich zu konventionell gezüchteten kein höheres Risiko für Umweltbeeinträchtigungen“ (www.transgen. de/aktuell/1795.doku.html). Wer sich die Broschüre bestellt, entdeckt etwas Interessantes: Das verzweifelte Vorwort stammt aus der Propagandastelle TTN von Evangelischer Kirche und Uni München. Es enthält den Aufruf dazu, politische Meinungen aus den Zulassungsverfahren rauszuhalten. Im Wortlaut: “Biologische Sicherheitsforschung findet sich in einer paradoxen Grundsituation wieder. Zum einen erfüllt sie ein gesellschaftliches Bedürfnis: Sie prüft an konkreten Szenarien viel diskutierte Risiken einer Technologie und stellt ihre Resultate - beispielsweise auf der Website bioSicherheit.de - transparent und in einer für den interessierten Bürger verständlichen Art und Weise dar. Zum anderen finden die Erkenntnisse der Sicherheitsforschung gentechnisch veränderter Pflanzen jedoch nur bedingt Niederschlag in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung wie auch in den politischen Entscheidungsprozessen. Im Besonderen nimmt die Öffentlichkeit die Risiken der Grünen Gentechnik als bedrohlicher wahr als es die Ergebnisse der biologischen Sicherheitsforschung tatsächlich nahelegen würden. ... In der Diskussion sind verschiedenste sozioökonomische Kriterien, wenngleich dies ein heikles Unterfangen ist. Im Kontext der gesetzlich regulierten Zulassungsentscheidung von gentechnisch veränderten Pflanzen können sie keinen Platz haben, da eine Zulassungsentscheidung nicht an unbestimmte Kriterien geknüpft werden darf.“ Das TTN sitzt in München und organisiert von dort Schriften, Seminare, Veranstaltungen und Predigten pro Agrogentechnik.

FINAB aufgelöst

„Diese Internetseite ist abgeschaltet“ steht auf dem Bildschirm nach Aufruf von www. finab.de. Dahinter steckt das komplette Ende des mecklenburg-vorpommerschen Lobbyverbandes mit dem Bandwurm-Namen „Förderverein für innovative und nachhaltige Agrobiotechnologie“. Nicht viel anders auf www.bio-ok.com: „This website is shut down.“ Nur bei www.biovativ.de ist noch die stark veraltete Seite zu erreichen. Damit gilt: Die Strukturen verschwinden tatsächlich! Übrig bleiben Unis, globale Konzerne und einige mehr - aber die Tarnfirmen und in Deutschland agierenden Dienstleister sind durch den Protest offenbar vernichtend, im wahrsten Sinne des Wortes, geschlagen.

Monsanto warnt vor sich selbst

Eine Meldung vom empfehlenswerten Informationsdienst Gentechnik (www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/29808.html): „Eine Studie, an der Mitarbeiter von Monsanto beteiligt waren, warnt, beim Anbau von Gentechnik-Soja des Agrochemie-Konzerns könne es zu unerwünschten Effekten kommen. Eine in Nord- und Südamerika auftretende Schädlingsart könne sich dadurch besser verbreiten. „Unsere Ergebnisse sollten als Alarm interpretiert werden, dass der Befall mit S. eridania auf Feldern mit Bt-Sojabohnen zunehmen kann“, schreiben die Forscher. Bt steht für Bacillus thuringiensis. Die Sojapflanzen haben mittels Gentechnik ein Gen des Bakteriums eingebaut bekommen und sondern dadurch ein Gift ab, das Insekten töten soll. Bei der Falterart Spodoptera eridania klappt das aber offenbar nicht so wie geplant. Sie gedeiht prächtig auf der Gentech-Soja „Intacta“, die nicht nur ein Gift produziert, sondern auch noch gegen das Herbizid „Roundup“ immun ist.“

Bringt das TTIP die Gentechnik nach Europa?

Viele Dinge sind erst skandalös, wenn sie aus den USA kommen. Das hat selten Gründe in der Sache, sondern in der anti-amerikanischen Stimmung, die weit verbreitet ist. So auch mit dem TTIP. Zig solcher Freihandelsabkommen haben Deutschland und die EU schon geschlossen - gekümmert hat es nur wenige. Nun steht das mit den USA an - und schon regt sich viel Widerstand. Unberechtigt ist der nicht, denn Freihandelsabkommen bergen große Probleme. Sie sind eine Art Ermächtigungsgesetz für Konzerne. Sie sind intransparent und zeigen, dass Grenzen für alles geöffnet werden, was dem Kapital dient, während Menschen sich nicht frei bewegen können auf dieser Welt.
Aber es ist falsch, ein Freihandelsabkommen als Übernahme Europas durch die USA zu kritisieren. Denn es sind die Konzerne beider Seiten, die profitieren. Ebenso ist falsch, dass durch das TTIP die Gentechnik von den USA nach Europa kommt. Denn: Da ist sie längst. In der EU sitzen mehr weltweit agierende Gentechnik-Agrokonzerne als in den USA. Am meisten: In Deutschland (auch wenn sie wegen des Widerstandes nicht mehr im Land selbst agieren). Etliche EU-Länder fördern die Gentechnik sehr stark. Das TTIP würde all das stärken. Es ist unter anderem deshalb ein schweres Geschütz des Kapitalismus gegen die Menschen. Aber es ist keine feindliche Übernahme der EU durch die USA. Hier gilt, was auch bei vielen anderen Fragen wichtig ist: Analytisch und skeptisch denken. Kritik muss die Strukturen und Hintergründe durchdringen und darf nicht platten Vorurteilen oder Weltvereinfachungen dienen.

BLACKROCK beherrscht BAYER

BAYERs Aktionärsstruktur hat sich in den Zeiten des forcierten Finanzkapitalismus stark verändert. [...] Die meisten Aktien erwarb der Finanzinvestor BLACKROCK. Auf rund 30 Prozent beläuft sich der Anteil des 1988 gegründeten US-amerikanischen Vermögensverwalters am BAYER-Grundkapital. Damit es nicht so auffällt, hat er den Kuchen in zumeist ca. 5-Prozent großen Stücken auf Unter-Gesellschaften wie BLACKROCK GROUP LIMITED, BR JERSEY INTERNATIONAL HOLDINGS oder BLACKROCK INTERNATIONAL HOLDINGS verteilt. Auf eine vergleichbar hohe Prozentzahl kommt BLACKROCK bei DAIMLER, ALLIANZ und BASF. Auch an anderen DAX-Unternehmen ist die Gesellschaft noch beteiligt. Ihre US-amerikanischen Investitionen erstrecken sich unter anderem auf APPLE, MICROSOFT, GENERAL ELECTRIC und GOOGLE sowie die beiden Rating-Agenturen STANDARD & POOR'S und MOODY'S. Damit entwickelte BLACKROCK sich zum größten Vermögensverwaltungskonzern der Erde (Quelle: Stichwort Bayer 4/2014, www.cbgnetwork.org/5799.html).

BASF drängt mit eigener Gentechnik-Spritzmittel-Kombination auf den Markt

Vom Gen-ethischen-Netzwerk kommt ein neues Faltblatt zu BASF. Titel: „Aus den Augen aus dem Sinn?“ Darin wird über Dicamba und Imidazolinone berichtet - zwei Herbizide, gegen die Pflanzen mit gentechnischen Methoden resistent gemacht wurden. So beteiligt sich BASF am Ringen um die Nachfolge des Monsanto-Paket „Roundup Ready“, welches wegen dem ausgelaufenen Glyphosat-Patents verdrängt werden kann und aus kommerziellen Gründen sicher auch soll.

Komplizierte Wirkungsweisen von Genen machen Risikoforschung zweifelhaft

Auf telepolis (www.heise.de/tp/artikel/42/ 42926/1.html) fand sich ein spannender Artikel über das Problem, dass sich Wirkungen von Genen nicht sicher voraussagen und folglich auch nicht messen lassen: „Durchaus kritisch äußerte sich dahingegen Dr. David Williams, ein angesehener Zellbiologe in der Augenforschung, der ebenfalls an der UCLA lehrt. Beim Pushen der grünen Gentechnik wäre viel „naive Wissenschaft“ beteiligt gewesen, so Williams sinngemäß. Vor dreißig Jahren hätte man nicht gewusst, dass das Genom reagiert, sobald man ein Gen einbringt. Heute wüsste aber jeder, der in diesem Bereich forscht, dass das Genom nicht statisch wäre. Eingebrachte Gene könnten aus verschiedenen Gründen transformiert werden und das könnte auch noch Generationen später geschehen, erklärte Williams gegenüber Scientific American. Man müsste deshalb sehr wohl davon ausgehen, dass auch potenziell toxische Pflanzen durch Testreihen rutschen könnten.“

Liberale EU-Abgeordnete empfiehlt deutlich stärkere Gentechnik-Verbote

Gefunden auf www.keine-gentechnik.de/ news-gentechnik/news/de/29829.html: „Anders als die Minister will die Liberale nicht nur Verbote einzelner Gentechnik-Pflanzen (z.B. ein bestimmter Mais von Pioneer oder eine Soja von Monsanto), sondern auch generelle Anbaubeschränkungen ermöglichen. Ries schlägt außerdem weitere Gründe vor, die zur Begründung von Anbauverboten herangezogen werden könnten. Zudem sollen die Verbote insgesamt rechtssicherer werden, dazu sollen sie im Umweltrecht der EU verankert werden. Die Minister hatten hingegen das Binnenmarktrecht vorgeschlagen.“