2015-02:Nulltarif, per Rad und zu Fuß

Aus grünes blatt
Zur Navigation springenZur Suche springen
The printable version is no longer supported and may have rendering errors. Please update your browser bookmarks and please use the default browser print function instead.

Die richtige Kombination: Nulltarif, per Rad und zu Fuß

jb Es gibt Befürchtungen, dass der Wegfall des Fahrkartensystems manch Radfahrer_in zum Bahn- und Busfahren animieren könnte. Keine Frage: Das kann passieren. Doch zum einen ist eine Politik der Verhinderung per Preiskeule asozial. Zum anderen überwiegen die Vorteile. Denn Bahn bzw. entsprechend umgerüstete Busse, Fahrräder und das Gehen sind eine optimale Kombination.

Wer hat schon eine Haltestelle direkt vor der Haustür? Wer will immer nur dorthin, wo eine Haltestelle ist? Außerdem werden auch bei freier Fahrt nicht ständig, immer und überall hin Busse und Bahnen fahren. Menschen müssen daher, wollen sie mobil sein, ein eigenständiges Verkehrsmittel (Individualverkehr) behalten oder beschaffen. In der heutigen Zeit natur- und menschenverachtender Politiken ist das meist das Auto. Dicke Straßen überall, Parkplätze und Parkhäuser für Millionenbeträge - dem rohstoffverschlingenden, lebensraumzerstörenden Moloch wird einiges geboten. Nulltarif kann daher nicht alles sein, sondern muss begleitet werden davon, die Innenstädte und überhaupt alles von Beton, Asphalt, Lärm und Lebensgefahr zu befreien. Statt Autoverkehr zu fördern, muss er erschwert werden. Gleichzeitig sind neben dem Nahverkehr auch Rad- und Fußververbindungen attraktiver zu gestalten.

  • Gute Mitnahmemöglichkeiten und optimale Kombination von Rad-/Fußverkehr mit dem Gratis-Nahverkehr.
  • Attraktive Wege zu allen Orten und bis in die Ortskerne hinein.
  • Technische Weiterentwicklung von Fahrrädern für alle Altersklassen, körperlichen Zustände, Wetter, Sicherheit usw.


Radfahren schon heute?

Nulltarif lässt sich sofort fordern. Radeln und Zu-Fuß-gehen ist sofort möglich. Allerdings sind die Bedingungen immer noch wenig attraktiv. Sie reichen von drei Ampelphasen, bis mensch eine Straße überquert hat (die Autos haben immer nur eine!), über kaum fahrbaren Belag sogar der extra ausgewiesenen Radwege bis zu Schildern „Radfahrer absteigen“, wo immer sie auf Autos treffen (deren Fahrer_innen müssen natürlich nicht aussteigen und schieben).
Wer Radeln will, kann auf verschiedene Hilfsmittel zurückgreifen, um sich zu orientieren. Wie hilfreich sind diese? Wir haben mehrere Karten und Internetseiten getestet - per Radeln vor Ort. Das Ergebnis: Viele kleinere Ortschaften sind ausgelassen. Die Qualitäten der Wege sind oft nicht, nur wenig differenziert oder falsch eingezeichnet. Mitunter blieb eher ein Rätsel, warum bestimmte (schlechte) Strecken eingetragen waren und parallel verlaufende, bessere Wege fehlten. Der Verdacht entstand, dass eher am Computer denn draußen geplant wurde. Alle Online-Dienste litten unter diesem Mangel.
Um eigene Routen zu planen, wäre es gut, wenn bei allen Straßen der Belag bzw. vorhandene Radwege/-spuren erkennbar wären. Das gilt ebenso für die großen Städte. Der Verlauf überregionaler Radverbindungen durch die Ortskerne ist bei vielen Karten nicht gut erkennbar. Nur bei einigen sind die Straßennamen der rausführenden Wege benannt. Hier könnten zusätzliche Details die Nutzbarkeit weiter verbessern. Insofern bieten alle Karten einige Hilfen und sind sich ziemlich ähnlich (außer im Preis!). Das Potential ist jedoch lange nicht ausgeschöpft.


Der Vergleichstest auf der Strecke von Lübars nach Buckautal oder Görzke:

Zwischen den Orten befinden sich ein voll gesperrter Truppenübungsplatz, rundherum kleine Straßen und Waldwege in sehr unterschiedlichem Zustand, z.T. unpassierbar. Angezeigt wurden von allen Karten und Onlineplattformen entweder verbotene oder unpassierbare Strecken!!!

  • Google Maps (Variante Fahrrad): Nach Buckautal über Sandweg (Foto), nach Görzke mitten durch den Truppenübungsplatz (verbotene Strecke)
  • naviki.org und radeln-in-brandenburg.de: Beide Streckenvorschläge führen mitten durch gesperrten Truppenübungsplatz
  • ADFC-Radtourenkarte (Stand: 2013): Grün markiert („Regionale Radroute“) über Sand- und Schotterweg (Fotos)

Der im Oktober 2011 eröffnete Radweg auf der alten Bahntrasse Wusterwitz-Görzke wurde weder von den Onlineangeboten noch auf der Karte angezeigt.