Begriff:Liebe: Unterschied zwischen den Versionen

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* Alleinsein ist möglich, ohne Einsamkeit oder Isolation zu empfinden.
 
* Alleinsein ist möglich, ohne Einsamkeit oder Isolation zu empfinden.
 
* Lust ist von der Liebe nicht getrennt."
 
* Lust ist von der Liebe nicht getrennt."
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=== Liebe ist Selbstfindung. ===
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"Die Liebe zu Menschen ist problematisch, weil Menschen etwas von uns fordern (...). Von einem Partner erwarten wir, daß wir unser Selbst in ihm spiegeln können, er gibt uns Resonanz, ob er uns mag oder nicht. (...) Ein Mensch ist für uns ein Spiegel, in dem wir uns betrachten können (...) Wir fühlen uns von dem anderen definiert und wollen von ihm wissen, wie wir sind, wie er uns empfindet, was er von uns denkt."
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"Ist das Selbstfindung? Haben wir unser Selbst gefunden, wenn ein anderer sagt, wer wir sind? (...) Solange wir uns in anderen spiegeln und uns im Spiegelbild der anderen selbst finden wollen, sind wir genasführt. Wirkliche Selbstfindung ist etwas anderes, sie ist Findung des eigenen Selbst, ohne andere zu fragen, was sie davon halten, wie sie mein Selbst bewerten. Es ist schwer, diese Autonomie zu finden, es ist so gut wie unmöglich in einer Gesellschaft, die vom Babyalter an den Menschen manipuliert. Wir bleiben Manipulierte bis ins Grab, wenn wir diesen Prozeß nicht durchschauen und Schluß damit machen.
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Wir dürfen also nicht mehr andere fragen: Wer bin ich? Wir müssen uns selbst fragen (...). Wenn wir das erkannt haben und auch danach leben, dann verändert sich die Liebe. Wir lernen Menschen zu lieben, ohne zu fragen: 'Werde ich wiedergeliebt? Was liebst du von mir und was nicht? Was kann ich tun, daß du mich mehr liebst, und was muß ich unterlassen?' (...) Wir finden uns nicht mehr im anderen wieder, sondern wir finden uns nur in uns selbst.
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In dieser praktischen Fähigkeit zeigt sich wirkliche Autonomie. Die Fähigkeit, einen anderen zu lieben, ohne danach zu fragen, ob man wiedergeliebt wird, ist die reife Liebe des autonomen Menschen, der keinen anderen manipuliert und auch selbst nicht manipuliert werden kann und will."<ref name="Lauster"/>
  
  

Version vom 22:21, 17. Jul 2007

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"Die Liebe entsteht im Augenblick, wenn wir sensitiv erleben. Die Liebe kommt über die Sinne, im Hier und Jetzt. Die Sinne lassen sich jedoch nicht reglementieren. Ich kann meinen Sinnen nicht befehlen.

Ich kann entweder offen, sensitiv und liebesfähig sein oder aber versuchen, geschlossen zu sein, mich abzuschließen gegen die Liebe, wenn verlangt wird, daß eine Liebe zu einem einzigen Menschen und nur an diesen, und das ein Leben lang, gebunden bleiben soll. Mit einer offenen und liebesfähigen Grundhaltung ist diese Fixierung nicht möglich." [1]


Liebesfähigkeit

Psychologe Peter Lauster zur Liebesfähigkeit:[1]

"Was sind die Grundvoraussetzungen für die Liebe?

  • Die gesellschaftlichen Verhältnisse müssen ignoriert werden.
  • Die Begierde muß verschwinden.
  • Das Selbstbewußtsein muß sich entwickeln und stärken.
  • Die Sinne müssen sich öffnen.
  • Es herrscht Sensitivität, Meditation.
  • Die Schönheit entfaltet sich unabhängig von der Mode.
  • Das Denken wird still.
  • Es herrscht Zeitlosigkeit.
  • Alleinsein ist möglich, ohne Einsamkeit oder Isolation zu empfinden.
  • Lust ist von der Liebe nicht getrennt."


Liebe ist Selbstfindung.

"Die Liebe zu Menschen ist problematisch, weil Menschen etwas von uns fordern (...). Von einem Partner erwarten wir, daß wir unser Selbst in ihm spiegeln können, er gibt uns Resonanz, ob er uns mag oder nicht. (...) Ein Mensch ist für uns ein Spiegel, in dem wir uns betrachten können (...) Wir fühlen uns von dem anderen definiert und wollen von ihm wissen, wie wir sind, wie er uns empfindet, was er von uns denkt."

"Ist das Selbstfindung? Haben wir unser Selbst gefunden, wenn ein anderer sagt, wer wir sind? (...) Solange wir uns in anderen spiegeln und uns im Spiegelbild der anderen selbst finden wollen, sind wir genasführt. Wirkliche Selbstfindung ist etwas anderes, sie ist Findung des eigenen Selbst, ohne andere zu fragen, was sie davon halten, wie sie mein Selbst bewerten. Es ist schwer, diese Autonomie zu finden, es ist so gut wie unmöglich in einer Gesellschaft, die vom Babyalter an den Menschen manipuliert. Wir bleiben Manipulierte bis ins Grab, wenn wir diesen Prozeß nicht durchschauen und Schluß damit machen.

Wir dürfen also nicht mehr andere fragen: Wer bin ich? Wir müssen uns selbst fragen (...). Wenn wir das erkannt haben und auch danach leben, dann verändert sich die Liebe. Wir lernen Menschen zu lieben, ohne zu fragen: 'Werde ich wiedergeliebt? Was liebst du von mir und was nicht? Was kann ich tun, daß du mich mehr liebst, und was muß ich unterlassen?' (...) Wir finden uns nicht mehr im anderen wieder, sondern wir finden uns nur in uns selbst.

In dieser praktischen Fähigkeit zeigt sich wirkliche Autonomie. Die Fähigkeit, einen anderen zu lieben, ohne danach zu fragen, ob man wiedergeliebt wird, ist die reife Liebe des autonomen Menschen, der keinen anderen manipuliert und auch selbst nicht manipuliert werden kann und will."[1]


Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Peter Lauster: Die Liebe. Psychologie eines Phänomens. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1982, Auflage Januar 2000.