Begriff:Liebe: Unterschied zwischen den Versionen

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"Die Liebe entsteht im Augenblick, wenn wir sensitiv erleben. Die Liebe kommt über die Sinne, im Hier und Jetzt. Die Sinne lassen sich jedoch nicht reglementieren. Ich kann meinen Sinnen nicht befehlen.
 
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Im ersteren Verständnis ist Liebe ein [[w:Gefühl]] oder mehr noch eine innere Haltung positiver, inniger und tiefer Verbundenheit zu einer [[w:Person]], die den reinen [[w:Zweck]] oder [[w:Utilitarismus|Nutzwert]] einer [[w:Partnerschaft (Beziehung)|zwischenmenschlichen Beziehung]] übersteigt und sich in der Regel durch eine tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Hierbei wird nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes („[[w:Elternschaft|Elternliebe]]“) handelt, um eine enge Geistesverwandtschaft („[[w:Bruder (Freundesliebe)|Freundesliebe]]“) oder ein körperliches Begehren („[[w:Eros|geschlechtliche Liebe]]“). Auch wenn letzteres eng mit [[w:Sexualität]] verbunden ist, bedingt sich auch in letzterem Falle beides nicht zwingend (z.&nbsp;B. sog. „[[w:Platonische Liebe|platonische Liebe]]“)."<ref>Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie. Artikel "[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liebe&oldid=34444688 Liebe]" in der Fassung vom 17.07.2007</ref>
 
Im ersteren Verständnis ist Liebe ein [[w:Gefühl]] oder mehr noch eine innere Haltung positiver, inniger und tiefer Verbundenheit zu einer [[w:Person]], die den reinen [[w:Zweck]] oder [[w:Utilitarismus|Nutzwert]] einer [[w:Partnerschaft (Beziehung)|zwischenmenschlichen Beziehung]] übersteigt und sich in der Regel durch eine tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Hierbei wird nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes („[[w:Elternschaft|Elternliebe]]“) handelt, um eine enge Geistesverwandtschaft („[[w:Bruder (Freundesliebe)|Freundesliebe]]“) oder ein körperliches Begehren („[[w:Eros|geschlechtliche Liebe]]“). Auch wenn letzteres eng mit [[w:Sexualität]] verbunden ist, bedingt sich auch in letzterem Falle beides nicht zwingend (z.&nbsp;B. sog. „[[w:Platonische Liebe|platonische Liebe]]“)."<ref>Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie. Artikel "[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liebe&oldid=34444688 Liebe]" in der Fassung vom 17.07.2007</ref>
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In dieser praktischen Fähigkeit zeigt sich wirkliche Autonomie. Die Fähigkeit, einen anderen zu lieben, ohne danach zu fragen, ob man wiedergeliebt wird, ist die reife Liebe des autonomen Menschen, der keinen anderen manipuliert und auch selbst nicht manipuliert werden kann und will."<ref name="Lauster"/>
 
In dieser praktischen Fähigkeit zeigt sich wirkliche Autonomie. Die Fähigkeit, einen anderen zu lieben, ohne danach zu fragen, ob man wiedergeliebt wird, ist die reife Liebe des autonomen Menschen, der keinen anderen manipuliert und auch selbst nicht manipuliert werden kann und will."<ref name="Lauster"/>
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Version vom 23:37, 17. Jul 2007

"Die Liebe entsteht im Augenblick, wenn wir sensitiv erleben. Die Liebe kommt über die Sinne, im Hier und Jetzt. Die Sinne lassen sich jedoch nicht reglementieren. Ich kann meinen Sinnen nicht befehlen.

Ich kann entweder offen, sensitiv und liebesfähig sein oder aber versuchen, geschlossen zu sein, mich abzuschließen gegen die Liebe, wenn verlangt wird, daß eine Liebe zu einem einzigen Menschen und nur an diesen, und das ein Leben lang, gebunden bleiben soll. Mit einer offenen und liebesfähigen Grundhaltung ist diese Fixierung nicht möglich." [1]


"Liebe (von mhd. liebe „Gutes, Angenehmes, Wertes“) ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste w:Zuneigung, die ein w:Mensch für einen anderen Menschen zu empfinden fähig ist. Analog wird dieser Begriff auch auf das Verhältnis zu w:Tieren oder w:Sachen angewendet. Im weiteren Sinne bezeichnet Liebe eine ethische Grundhaltung („w:Nächstenliebe“), oder die Liebe zu sich selbst („w:Selbstliebe“).

Im ersteren Verständnis ist Liebe ein w:Gefühl oder mehr noch eine innere Haltung positiver, inniger und tiefer Verbundenheit zu einer w:Person, die den reinen w:Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Hierbei wird nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes („Elternliebe“) handelt, um eine enge Geistesverwandtschaft („Freundesliebe“) oder ein körperliches Begehren („geschlechtliche Liebe“). Auch wenn letzteres eng mit w:Sexualität verbunden ist, bedingt sich auch in letzterem Falle beides nicht zwingend (z. B. sog. „platonische Liebe“)."[2]


Liebesfähigkeit

Psychologe Peter Lauster zur Liebesfähigkeit:[1]

"Was sind die Grundvoraussetzungen für die Liebe?

  • Die gesellschaftlichen Verhältnisse müssen ignoriert werden.
  • Die Begierde muß verschwinden.
  • Das Selbstbewußtsein muß sich entwickeln und stärken.
  • Die Sinne müssen sich öffnen.
  • Es herrscht Sensitivität, Meditation.
  • Die Schönheit entfaltet sich unabhängig von der Mode.
  • Das Denken wird still.
  • Es herrscht Zeitlosigkeit.
  • Alleinsein ist möglich, ohne Einsamkeit oder Isolation zu empfinden.
  • Lust ist von der Liebe nicht getrennt."

Liebe ist Selbstfindung.

"Die Liebe zu Menschen ist problematisch, weil Menschen etwas von uns fordern (...). Von einem Partner erwarten wir, daß wir unser Selbst in ihm spiegeln können, er gibt uns Resonanz, ob er uns mag oder nicht. (...) Ein Mensch ist für uns ein Spiegel, in dem wir uns betrachten können (...) Wir fühlen uns von dem anderen definiert und wollen von ihm wissen, wie wir sind, wie er uns empfindet, was er von uns denkt."

"Ist das Selbstfindung? Haben wir unser Selbst gefunden, wenn ein anderer sagt, wer wir sind? (...) Solange wir uns in anderen spiegeln und uns im Spiegelbild der anderen selbst finden wollen, sind wir genasführt. Wirkliche Selbstfindung ist etwas anderes, sie ist Findung des eigenen Selbst, ohne andere zu fragen, was sie davon halten, wie sie mein Selbst bewerten. Es ist schwer, diese Autonomie zu finden, es ist so gut wie unmöglich in einer Gesellschaft, die vom Babyalter an den Menschen manipuliert. Wir bleiben Manipulierte bis ins Grab, wenn wir diesen Prozeß nicht durchschauen und Schluß damit machen.

Wir dürfen also nicht mehr andere fragen: Wer bin ich? Wir müssen uns selbst fragen (...). Wenn wir das erkannt haben und auch danach leben, dann verändert sich die Liebe. Wir lernen Menschen zu lieben, ohne zu fragen: 'Werde ich wiedergeliebt? Was liebst du von mir und was nicht? Was kann ich tun, daß du mich mehr liebst, und was muß ich unterlassen?' (...) Wir finden uns nicht mehr im anderen wieder, sondern wir finden uns nur in uns selbst.

In dieser praktischen Fähigkeit zeigt sich wirkliche Autonomie. Die Fähigkeit, einen anderen zu lieben, ohne danach zu fragen, ob man wiedergeliebt wird, ist die reife Liebe des autonomen Menschen, der keinen anderen manipuliert und auch selbst nicht manipuliert werden kann und will."[1]


Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Peter Lauster: Die Liebe. Psychologie eines Phänomens. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1982, Auflage Januar 2000.
  2. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie. Artikel "Liebe" in der Fassung vom 17.07.2007