2007-01:Die Fleischmafia

Aus grünes blatt
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Die Fleischmafia

fb Auch hier ein Vorwort von Renate Künast. Offensichtlich ist die Bundesministerin ganz engagiert gewesen, sich in konsumkritischen Büchern zu verewigen. Und wieder ihre Message: "Mit dem Einkaufskorb lässt sich sehr effektiv Politik machen!" Das ist teilweise gewiss zutreffend. Aber mit dem Einkaufkorb lassen sich nur Verschiebungen innerhalb eines begrenzten Rahmens erreichen. An der kapitalistischen Verwertungslogik und der damit verbundenen Ausbeutung von Menschen, Tieren und Naturressourcen bis zur Zerstörung ändert der Einkaufskorb nur wenig.

Das Buch "Die Fleischmafia. Kriminelle Geschäfte mit Fleisch und Menschen" betrachtet die Discounter, ihre Lieferanten und Produzenten aus einem anderen Blickwinkel als "We feed the world" (siehe S. ... in der Printausgabe). Während es dort vor allem um die Verschwendung und Vernichtung von - zum Teil noch genießbaren - Lebensmitteln geht, deckt der Autor Adrian Peter die kriminellen Machenschaften der Lebensmittelindustrie auf: Gammelfleisch-Skandal, Verarbeitung von Abfällen zu Lebensmitteln, Ausbeutung von VertragsarbeiterInnen. "Die Fleischmafia" deckt das Zusammenspiel von Lebensmittelproduzenten, Handelsunternehmen und Behörden auf und stellt zwischen den Zeilen Forderungen nach harten Strafen und aktiven VerbraucherInnen. Neben der Beschreibung einzelner Fälle wäre ein umfangreicheres politisches Resümee angebracht gewesen.

  • Adrian Peter: Die Fleischmafia. Kriminelle Geschäfte mit Fleisch und Menschen
  • Econ Verlag, Berlin 2006
  • 210 Seiten
  • ISBN 978-3-430-30013-1