2008-02:Fang die Polle

Aus grünes blatt
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Fang die Polle

irgendwer Am Nachmittag des 5.7.2008 trafen sich ca. 30 Menschen an der Endhaltestelle in Weixdorf um auf einem Dresdner Gentechacker „Fang die Polle“ zu spielen. Zu Fuß ging es dann weiter zum Feld, bzw. einige wurden im Tragetuch getragen, andere im Kinderwagen geschoben. Am Feldrand gab es noch einen kurzen Vortrag über Agrogentechnik und dann wurden die Spielregeln erklärt: Es gibt viele Tennisbälle, gekennzeichnet mit dem biologischen Gefahrenzeichen, welche die Pollen symbolisieren. Eine Gruppe schießt die Bälle weit ins Feld und die andere versucht sie mit Netzen einzufangen, was Angesichts der Anzahl und Schnelligkeit der Pollen sichtbar schwierig ist. Damit wird verdeutlicht, dass Gentechnik weder kontrollierbar noch irreversibel ist. Und dann ging es in den Mais. Da sich die Polizei nicht blicken lies, wurde bei etlichen Maispflanzen der Pollenflug verhindert. Bei dieser Aktion ging es nicht nur darum, soviel wie möglich platt zu machen, sondern auch um mehr Leute für das Thema zu gewinnen. Im Vorfeld wurde ein Antigentechnikvortrag mit Solivokü veranstaltet. Außerdem gab es zwei Tage vor der Aktion ein Aktionstraining im Park, bei dem auch Neulinge dazu stoßen konnten. Das Aktionstraining diente der Bezugsgruppenfindung, der Vorbereitung auf Situationen mit der Polizei und dem Bewusstmachen der eigenen Grenzen. Außerdem sind alle „FeldbefreierInnen“ zu einem Nachbereitungstreffen eingeladen, bei dem auch neue Pläne geschmiedet werden sollen.

Hintergründe zum Feld: Das Gentechfeld war schon im Vorhinein konfliktträchtig. Die Cunnersdorfer Agrar GmbH baut schon seit mehreren Jahren Gentechmais in der Großenhainer Pflege an. Dieses Jahr wurde es im Standortregister falsch angemeldet. Die umliegenden Landwirte wurden getäuscht. Nachdem die Falschmeldung aufgedeckt wurde und die anliegende Bevölkerung Druck ausübte, zögerte die Cunnersdorfer Agrar GmbH sehr lange, ob sie anbauen will oder nicht und sagte dann inoffiziell den anliegenden Landwirten und Landwirtinnen, dass ein Gentechmaisanbau nicht erfolgt. Die Ergebnisse mehrerer Proben zeigten eine positive Reaktion auf das Bodenbakterium Bacillus thuringiensis (Cry 1Ab), d.h. es handelt sich hier um Gentechmais.

Fotos von der Aktion (unten auf der Seite): http://boehlersworld.de/index.php?/archives/37-Die-besten-Gabelstapler-Fahrer-Sachsen-Aktion-gegen-Genmais-....html