2012-01:Bau von Kleinbiogasanlagen für dezentrale Selbstversorgung mit Strom, Wärme und Biomasse

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Bau von Kleinbiogasanlagen für dezentrale Selbstversorgung mit Strom, Wärme und Biomasse

kardan Kläranlagen kommunaler Abwasserzeweckverbände wurden in den letzten Jahren von IngenieurInnen zum Einheimsen von Fördergeldern überdimensiort und laufen mangels Biomasse am Rande der Betriebsunfähigkeit. Folglich sind Fremdbestimmung wie Anschlusszwang[1], Kompostierverbot auf dem eigenen Gelände oder die Vorschrift, Regenwasser abzuleiten, anstatt es im Garten zu verwenden leider Alltag. Unter hohem Energieaufwand wird Abwasser kilometerweit gepumpt und aerob unter Abgabe von CO2 in die Athmosphäre "veratmet".

Statt dessen kann Abwasser gesammelt und direkt unter Sauerstoffabschluss hydrolisiert (Aufbrechen langkettiger Polymere) werden. Kohlen- und Wasserstoffmoleküle organischer Verbindungen werden über einen mehrstufigen Prozess (Hydrolyse - Acetogenese - Methaogenese) bei konstantem Milieu (mesophil um 37, oder thermophil ab 56 °C) in ein Gasgemisch umgewandelt, das zu 60% Methan (CH4), sogenanntes Sumpf-/Biogas enthält. Nutzbar ist dies wie handelsübliches Propan oder Buthan im heimischen Gasherd, Warmwasserboiler oder Verbrennungsmotor zur Erzeugung von Strom mit Abwärmenutzung (BHKW). Das ist nicht neu, denn Faulgas aus Kläranlagen diente bereits 1920 zum Betrieb von Fahrzeugen. Auch nach 1945 fuhren Laster hierzulande mit Biomasse aus Straßengräben.

Je Kubikmeter Biomassetank ensteht - abhängig von der Zusammensetzung - 1 m³ Gas je Tag, was ca. einer Kilowattstunde Strom entspricht. 200 l reichen zum Kochen für drei Mahlzeiten. Keine Technologie um reich zu werden zwar, denn selbst kritikwürdiger Monokultur-Anbau von „Energiepflanzen“ wie Mais und Rübe für Biogasanlagen lohnt nur durch Fördermittel (ein weiteres Beispiel profitorientierter Essensvernichtung bei beruflicher Kopfausschaltung).

In diesem Projekt werden die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten kombiniert:

  1. ein umgebender Heizkompost (Biomeiler) liefert die Wärme für den eingeschlossenen Tank (durch ein Rohr befüllt mit Abwasser), in dem
  2. Gas u.a. zum Kochen produziert wird.
  3. Bei der Erzeugung von Strom entsteht
  4. Abwärme zum Duschen oder Heizen.
  5. Der Gärrest ist begehrter Dünger für den Kompost.
  6. Überfließendes Wasser kann per biologischem Sand-Kiesfilter (ggf. auch mit Aktivkohle) zu Trinkwasser aufbereitet werden.
  7. Das steigert notwendigerweise Bewusstheit darüber, was wir Runterspülen und Essen (wer braucht schon Antibiotika, Waschchemie oder Kunststoffe im Garten?).

Gesucht werden Orte zum Entwickeln freier Hardware und Basteln im Netzwerk OpenSourceEcology, einer

„Bewegung, die sich der kollaborativen Entwicklung von Werkzeugen und Maschinen verschrieben hat um offenen Zugang zu bewährten ökonomischen Produktionsmethoden zu ermöglichen, welche das Fundament einer technologisierten Gesellschaft sind“ (osede.org)

Kontakt zum Erfahrungsaustausch und Aufbau von Biogasanlagen:


  1. http://diy-biogas.eu/de/anschlusszwang
  2. Zum Schutz vor automatischen Mailadressen-Robots, die nach Adressen suchen und diese dann mit Spam-Mails überfluten, ist diese Mailadresse für diese Robots unleserlich formatiert. Um eine korrekte Mailadresse zu erhalten muss ÄTT durch das @-Symbol ersetzt werden.