2015-03:Appell zum 26. April

Aus grünes blatt
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Appell zum 26. April

Für einen künstlerischen, intellektuellen, wissenschaftlichen und publikumswirksamen AUF-STAND gegen die fortschreitende radioaktive Verseuchung der Erde.

Brut de Béton Dieser Appell kommt weder von einer Partei, noch von einer Gewerkschaft, einem Interessenverband oder einem Kollektiv o.ä. Es ist der Aufruf einer französischen Theatertruppe („Brut de Béton Production“), die seit 16 Jahren 50 Prozent ihrer künstlerischen Tätigkeit der Verbindung von Kunst mit dem Thema der radioaktiven Verstrahlung widmet.

Die radioaktiv verseuchte Zukunft unseres Planeten ist keine Möglichkeit. Sie ist eine Realität. Wir können uns nur noch entscheiden, das weitere Fortschreiten dieser Verseuchung zu durchbrechen. Die Alternative dazu wäre, auf dem eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und uns auf erneute - statistisch angekündigte - Unfälle gefasst zu machen.

Zwei Nuklear-Katastrophen haben die Menschheit traumatisiert. Sie wurden dann wie so vieles einfach ignoriert: seit dem 26. April 1986 die Katastrophe von Tschernobyl, und seit dem 11. März 2011 die Katastrophe von Fukushima. Doch das Besondere dieser und weiterer solcher Katastrophen ist: Sie beginnen am Tag des Unfalls, enden aber erst nach hunderten oder sogar tausenden von Jahren - je nach der sog. „Halbwertszeit“ der Radionuklide, die in die Luft, ins Meer, in den Boden und in die Nahrungskette gelangen.

Wir gehen davon aus, dass die meisten informierten Menschen aus dieser radioaktiv verseuchten Zukunft aussteigen möchten, dass sie jedoch nicht wissen, wie sie dies bewerkstelligen können. In der Tat, niemand konnte seither diesem Trott in Richtung radioaktiver Verseuchung unseres gesamten Planeten Einhalt gebieten.

Je mehr Zeit vergeht, desto stärker wird der Eindruck, dass wir auf einen „nuklearen Winter“ zusteuern. Keine einzige demokratische oder bürokratische Instanz, kein einziges Gericht, keine einzige Universität konnte in den vergangenen 70 Jahren die anmaßende und maßlose Verrücktheit der Nukleartechnokraten stoppen. Nichts kann diese erschüttern: Weder die großen Unfälle, noch die Bedrohung durch einen Atomkrieg, weder enorme finanzielle Verluste, nie endende Baustellen, die Anhäufung von radioaktivem Müll, noch die wissenschaftlichen Studien, die ihre kategorischen Behauptungen klar widerlegen.

Was also tun?


Der Appell

Es ist an der Zeit, dass aufgeklärte Zeitgenoss*innen, die sich der drohenden erneuten Nuklearkatastrophen - seien sie zivil oder militärisch - bewusst sind, den Mut haben aufzustehen! Das Jahr 2016 soll das Jahr werden, in dem das Bewusstsein der Allgemeinheit auf breiter Ebene geschärft wird.

Am 11. März 2016 wird sich der Beginn der Katastrophe von Fukushima zum fünften Mal jähren, und am 26. April der Beginn der Katastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal. Überall auf der Erde werden an diesen Tagen Veranstaltungen stattfinden, die mahnend daran erinnern. Wir akzeptieren nicht, dass die Atomlobby entscheidet, was gedacht, verbreitet, gesagt und geschrieben wird!

Ab heute machen wir uns an die Arbeit. Wir sind Künstler*innen, auch Straßen- und Zirkuskünstler*innen, Autor*innen und Dichter*innen, Schauspieler*innen, Fotograf*innen, Musiker*innen, Tänzer*innen, Verantwortliche für Schauspiel- und Kinosäle, Festival-Leitungen, Bibliothekar*innen, Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Forscher*innen, Lehrer*innen, Abgeordnete und Aktivist*innen, engagierte Bürger*innen. Wir produzieren wach rüttelnde Texte, organisieren Lesungen, stellen dafür Räume zur Verfügung. Wir führen Regie und bereiten die unterschiedlichsten Veranstaltungen in unserem unmittelbaren Umfeld vor: Ausstellungen, Projektionen und andere Vorführungen, Lesungen, Konferenzen, Kolloquien, Bälle, Faschingsveranstaltungen etc. Wir verfassen oder finden Texte, die zur gleichen Zeit an mehreren Orten gelesen werden können. Unser gemeinsames Anliegen: ein AUF-STAND der persönlichen Gewissen - gegen eine verstrahlte Zukunft.

Zwischen dem 11. März und dem 26. April 2016, werden wir sieben Wochen lang in der Öffentlichkeit aktiv. Wir informieren, inszenieren Texte, die auch gleichzeitig an verschiedenen Orten vorgelesen werden können, wir stellen Fotos und Kunstwerke aus, organisieren Debatten, zeigen Filme und führen Theaterstücke auf, die das Bewusstsein schärfen. Wir melden uns zu Wort in Kulturzentren, städtischen Theatern, Nationaltheatern, Schulen, in Hörsälen von Hochschulen, Bibliotheken, Rathäusern, auf öffentlichen Plätzen, an Orten der Alternativ-Szene etc.

Dieser AUF-STAND von Künstler*innen, Intellektuellen und Wissenschaftler*innen soll die Bevölkerung davon überzeugen, in Zukunft der weiteren radioaktiven Verstrahlung ein Ende zu machen! In diesem Sinne sollen tausende von Vorstellungen, Büchern, Gedichten, Reportagen, Schautafeln, Ausstellungen, Kolloquien und Forschungsprojekte, Konzerte, Tänze, Bälle und andere Veranstaltungen auf den Weg gebracht werden!

P.S.: Dieser Appell wird schon heute ausgesandt, damit jede(r) mit überlegen, mit lesen kann, damit wir untereinander kommunizieren, auch um Unterstützung, Finanzierungsmöglichkeiten, Foren und Veranstaltungsorte zu finden.

Brut de Béton Production bietet an, diesen Appell zu koordinieren.
Sie können uns erreichen unter


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