2015-03:Indien: Sicherheits- und Regulierungsprobleme im AKW Kudankulam und die Notwendigkeit eines globalen Atomrechtregelwerks

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Sicherheits- und Regulierungsprobleme im AKW Kudankulam

VT Padmanabhan Im Jahr 2002 begann die Nuclear Power Corporation of India Limited (NPCIL) mit dem Bau zweier WWER-Reaktoren mit einer Leistung von 1000 MWe in Kudankulam im Bundesstaat Tamil Nadu. Am 31. Dezember 2014, 26 Monate nach der ersten Brennstoffbeladung, erklärte die NPCIL, die Inbetriebnahme des ersten Reaktors sei komplett. Das geschah ohne Zustimmung der Aufsichtsbehörde, weil die verpflichtend vorgeschriebenen Tests nicht bestanden worden waren. Auch zwei weitere Versuche blieben erfolglos, und ab April 2015 sank die Ausgangsleistung des Reaktors zwei Monate lang systematisch, was am 24. Juni 2015 eine 60 Tage dauernde Abschaltung für Wartungsmaßnahmen zur Folge hatte. Mitten in diesem Chaos erteilte die Atomaufsichtsbehörde (Atomic Energy Regulatory Board, AERB) am 8. Juli 2015 eine "Lizenz für den Regelbetrieb". Das geschah erst 1008 Tage nach der ersten Brennstoffbelastung, der zeitliche Abstand ist damit dreimal so hoch wie der Durchschnitt bei zehn anderen in diesem Jahrhundert in Betrieb genommenen 1000-MWe-Reaktoren. Von 666 Tagen, in denen der Reaktor ans Netz angeschlossen war, lief er nur 380, an den übrigen 286 Tagen war er aufgrund von 16 Schnellabschaltungen und drei Ausfällen wegen Wartungsarbeiten vom Netz getrennt. Die Instabilität des Reaktors ist auf zwei Gründe zurückzuführen: (a) defekte, nachgeahmte und leistungsschwache Ausstattung, z. B. Druckbehälter, Dampfgeneratoren und Turbogenerator, und (b) schlechte Baupraktiken.

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