2004-03:Wider die Flut unsinniger Verkehrsprojekte - für einen anderen Flussbau

Aus grünes blatt
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Wider die Flut unsinniger Verkehrsprojekte - für einen anderen Flussbau

jos Anfang August fand in Barby das 12. Internationale Elbe-Saale-Camp statt. Eine Woche lang trafen sich ca. 70 Menschen auf einer Zeltwiese direkt an der Elbe. Dort fanden Arbeitskreise zu einem breiten Themenspektrum statt. Das Programm reichte vom Grasbootbau und Feuermachen ohne Feuerzeug und Streichhölzer bis hin zu einem Bad in der Elbe und Perspektiven für die Elbe als Flusslandschaft.

Durch eigens durchgeführte Vermessungen wurde festgestellt, dass die Elbe sich im Bereich zwischen Dessau und Barby zwischen 50 und 75 cm in den letzten 100 Jahren eingetieft hat. An anderen Abschnitten des Flusses ist dieser Prozess schon viel weiter fortgeschritten, Eintiefungen bis zu zwei Metern wurden dort nachgewiesen. Dort wird inzwischen aktiv dagegen angegangen-durch Kiesschüttungen in den Fluss. Diese Eintiefung hat weitreichende Auswirkungen auf die Flusslandschaft, weil mit einem gesunkenen Wasserspiegel im Fluss auch eine Absenkung des Grundwassers einhergeht. Der Grundwasserstand wiederum ist entscheidend für die Wasserversorgung der flussbegleitenden Wiesen und Wälder. Insbesondere der ökologisch herausragende Auenwald ist von regelmäßigen Überflutungen abhängig.

Weitere Themen auf dem Camp waren die Wasserrahmenrichtlinie, zu der es auch eine Ausstellung der Grünen Liga gab, ein Vortrag zu Hochwasser an der Elbe von einem Greenpeace Vertreter und ein Vortrag über die Flusslandschaft Elbe von Ernst Paul Dörfler. Eine Diskussionsrunde zu Sinn und Unsinn von Erziehung führte zu sehr produktiv kontroversen Diskussionen unter den CampteilnehmerInnen.

Eine Ausstellung zu direct Action zeigte Alternativen zu den üblichen und leider oft vergeblichen Diskussionen mit den EntscheidungsträgerInnen in Wirtschaft und Politik auf. In mehreren Workshops wurde die Wahl zwischen verschiedenen Aktionsformen zur Umsetzung politischer Ziele diskutiert. Die Verpflegung der CampteilnehmerInnen erfolgte erstmals in diesem Jahr von der USK Volxküche Magdeburg, die eine vegane Rundumversorgung für die TeilnehmerInnen auf die Beine stellte. Insgesamt war das Camp sehr lebendig, nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Hintergründe, aus denen die CampteilnehmerInnen kamen. Die Auseinandersetzung mit BürgerInnen vor Ort wurde auch diesmal mit dem Camp in der betroffenen Region gut umgesetzt.