2005-01:Pestizide, Denaturierung und Lebensmittelzusätze: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16:46, 26. Aug 2007

Pestizide, Denaturierung und Lebensmittelzusätze

Wie gesund ist unsere "Zivilisationsnahrung" - Teil 1

mfg Denaturierung bedeutet im Grunde jede Änderung eines Objekts welche dieses Objekt aus seinem natürlichen Zustand enthebt. Auf unsere Nahrung angewandt, bedeutet Denaturierung zum Beispiel: Erhitzen, Mahlen, Zerschneiden, Zusetzen von Geschmacks- und Farbstoffen, Verwenden von Auszugsmitteln und jedweden weiteren Prozess der die "Natürlichkeit" eines Nahrungsmittels verändert bzw. schädigt. Laut dieser Definition würde es also auch eine Denaturierung bedeuten, wenn zum Beispiel ein Mensch einen Apfel pflückt. Deswegen unterscheiden wir in diesem Artikel Denaturierungsprozesse aufgrund der Stärke der Denaturierung. Einen Apfel zu pflücken stellt dabei wohl eher eine geringere Denaturie-rung dar als z.B. Nahrungsmittel übermäßig zu erhitzen und somit lebenswichtige Stoffe zu zerstören. In diesem Artikel soll es also eher um schwerwiegendere Denaturierungsprozesse von Lebensmitteln gehen, die vorrangig in industriellen Anlagen passieren.

So zum Beispiel die Herstellung von Fabrikmehl (Feinmehl, Auszugsmehl):

Fabrikmehl wird dadurch gewonnen, dass bereits gemahlenes Vollkornmehl gesiebt wird um die Kleie (die Randschichten und die Keimanlage) abzusondern, der Rest (das nun reinweiße Fabrikmehl) stellt aber nur einen isolierten Teil des gesamten Korns dar, das Problem dabei ist, dass in der Kleie Stoffe vorhanden sind die eine bessere Aufnahme im Körper ermöglichen (z.B. Vitamine und Mineralstoffe). Es ist also so, dass der Körper nun etwas zugeführt bekommt, was er nicht direkt als Nahrung verwerten kann, sondern erst über verschiedene, innerkörperliche Prozesse abbauen kann. Welche negativen Auswirkun-gen das hat, betrachten wir im Zusammenhang mit "Fabrikzucker", der ebenso wie Feinmehl zu den isolierten Kohlenhydraten zählt, und daher auch ähnliche Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hat.

Die Herstellung von raffiniertem Zucker ("Fabrikzucker") stellt eine ebenso große Denaturierung dar: raffinierter Zucker wird aus Zuckerrüben und Vollkorn in mehreren technischen und chemischen Schritten herausgelöst. Das Resultat ist ein kristalliner, weißer Stoff der, seit seiner ersten industriellen Herstellung im Jahr 1802, eine fast globale Anwendung findet um Speisen zu süßen. Davor wurde Zucker als seltene "Kostbarkeit" nur zu besonderen Anlässen verarbeitet, inzwischen in der alltäglichen Anwendung fast nicht mehr wegzudenken: ca.12 Stück Würfelzucker in 0,33l Coca-Cola , 30 Stück Würfelzucker in 300ml Ketchup, 6 Stück Würfelzucker in 200g Fruchtjoghurt ... usw. Doch warum soll das nun so schlecht sein? Inzwischen wurde nachgewiesen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Diabetes, Adipositas (Fettleibigkeit), Zahnschäden, Arteriosklerose, Gallensteinbildung und Herzinfarkten besteht. Fabrikzucker als isoliertes Kohlenhydrat (ebenso wie auch Fabrikmehl (Feinmehl)) haben zudem vielschichtige Auswirkungen auf den Vitamin-, Hormon-, und Mineralstoff-haushalt des menschlichen Organismus. Eine gewohnheitsmäßige Aufnahme eines oder beider Stoffe führen zum Beispiel zu einer Verschiebung im Säure-Basen-Haushalt: Die isolierten Kohlenhydrate regen die Säurebildung an aber können diese nicht binden, da die dazu notwendigen (basischen) Mineralstoffe fehlen.

Diese Mineralstoffe baut der Körper über ein komplexes Regelsystem aus den Knochen und Zähnen auf (daher auch die Verbindung: Zucker ist schlecht für die Zähne, nicht nur weil er direkt wirkt, sondern auch von innen, aus dem Körper heraus, da kann dann auch die beste Zahnpflege nicht mehr viel richten). Es wird vor allem Kalzium, Kalium, Natrium und Magnesium abgebaut, Knochenerkrankungen sind also ebenso vorprogrammiert.

Weiterhin wirken die isolierten Kohlenhydrate dahingehend schädlich, dass zu ihrem Abbau auch eine erhöhte Zufuhr von Vitaminen (vor allem B-Vitamine aus z.B. Vollkornprodukten) von Nöten ist. Dies erfolgt aber im Regelfall nicht, so muss der Körper sich wieder aus seinen eigenen Ressourcen bedienen. Dass dies schadhafte Folgen hat, lässt sich daran nachvollziehen, dass Vitamin B 1 (welches im besonderem Maße zum Abbau benötigt wird) vor allem für das Funktionieren von Gehirn- und Nervengewebe und des Herzmuskels benötigt wird. Durch den entstandenen Vitamin- und Mineralstoffmangel kommt es zu Resorptionsstörungen, welche wiederum zu einem Vitamin- und Mineralstoffmangel führen. Es sind aber auch noch weitere Effekte auf den Körper nachweisbar: Schädigungen der Darmflora (es lassen sich Krankheitserreger sowie Pilze nieder, die im Zucker eine, für sich, sehr gute Nahrung finden und sich dann auch dementsprechend vermehren), Herabsetzung der Sauerstoffverwertung (häufiges Resultat: Müdigkeit und Kopfschmerzen), Insulinogene Wirkung (Isolierte Kohlenhydrate stimulieren einen erhöhten Insulinausstoß der Bauchspeicheldrüse (der Körper versucht den Blutzuckerspiegel wieder auf Normalniveau zu bringen), durch die erhöhte Resorptionsgeschwindigkeit der isolierten Kohlenhydrate sinkt der Blutzuk-kerspiegel jedoch unter das Normalniveau, Folge sind Konzentrationsmangel, Übellaunigkeit und die Gefahr an Diabetes zu erkranken), Erhöhte Infektionsgefahr, Begünstigung der Tumor- und Metastasenbildung und eine generelle Schwächung des Immunsystems.

Was wäre also die Alternative? Ganz klar lässt sich sagen, dass die Alternative zu Feinmehlprodukten logischerweise Vollkornprodukte darstellen (Vollkornbrot, Vollkornnudeln etc.) da diese mit dem vollen Korn hergestellt wurden. Das erleichtert dem Körper die Aufnahme der Nahrung dadurch, dass die Stoffe die zur Resorption benötigt werden schon "mitgeliefert" werden. Allerdings gibt es auch bei Vollkornbrot wieder Vorbehalte vor industriell gefertigten Produkten, da diese vor allem mit "Kunstsauer" gebacken werden, welches eine schnellere Produktion erlaubt, da dieser schon nach 2 Stunden "fertig" ist, im Gegensatz zum "Natursauer" der 5-6 Tage braucht. Der "Kunstsauer" besteht aus einem Cocktail verschiedenster (auch chemischer) Stoffe, welche wiederum schadhaft sind. Zum anderen ist es per Gesetz erlaubt, dass Vollkornbrote lediglich 30 Prozent Vollkormehl enthalten müssen, der Rest ist dann wieder das schadhafte "Feinmehl". Eine Unterscheidung von diesen Mogelpackun-gen zu richtigen Vollkornbroten ist auch von daher schwierig, da der Teig meist mit Lebensmit-telfarben oder Malz vorbehandelt wurde um nach "Vollkorn" auszusehen. Am sichersten ist es wohl auf Produkte aus dem örtlichen Bioladen zurückzugreifen. Eine Alternative zum Zucker zu finden ist da schon schwieriger: Dicksäfte und Honig enthalten dennoch einen großen Anteil kristallinen Zuckers, der ebenso schädlich ist wie der pure Fabrikzucker. Süßungsmittel, wie z.B. Aspartam und Cycla-mat, sind rein chemische Stoffe und haben eine Reihe von schädlichen Wirkungen, wie z.B. die Verlangsamung von Hirnströmen und ein erhöhtes Krebsrisiko, und sind damit wohl auch nicht zu empfehlen. Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit und Mannit sind Zuckeralkohole die aus bestimmten Hölzern gewonnen werden. Diese Stoffe bewirken, dass sie von den Bakterien des Dickdarms zur Gärung gebracht werden. Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall sind die Folge (daher steht auf Kaugummis, die solche Stoffe enthalten, dass ein "übermäßiger" Verzehr abführend wirkt, wobei nicht definiert werden kann was "übermäßig" ist, das differiert wahrscheinlich von Person zu Person). Die einzige wirklich unbedenkliche Alternative Zucker aufzunehmen (den der Körper schon braucht, aber in der richtigen Form), ist die Aufnahme von Kohlenhydraten in Form von Obst, Getreide, Nüssen und Kartoffeln welche durch gleich "mitgelieferte" Faserstoffe, Enzyme, Vitamine und Mineralien den Abbau, im Körper, zum Endprodukt Glukose, sehr positiv beeinflussen.

Wie sieht es eigentlich mit konservierten Nahrungsmittel und Fertignahrung aus? Konservierte Nahrungsmitteln bzw. Fertignahrung entstehen unter mehreren Schritten, die eine starke Denaturierung des jeweiligen Lebensmittels bedeutet. Die Zutaten werden meist mehrfach gewaschen, wodurch die meisten wasserlöslichen Vitamine und Mineralstoffe herausgelöst werden, anschließend wird die Nahrung zerkleinert. Um lange Haltbar-keit zu erzielen, werden die Behälter großer Hitze ausgesetzt, es wird eingekocht. Durch die starke Hitzeeinwirkung werden u.a. weitere bioaktive Pflanzenstoffe zerstört. Das Produkt hat praktisch kaum noch etwas von den Vitaminen, Mineralstoffen, bioaktiven Pflanzenstoffen über. Einigen Produkten werden künstliche Vitamine zugesetzt, die jedoch vom Körper nicht verwertet werden können, da die bioaktiven Pflanzenstoffe fehlen die deren Aufnahme begünstigen. Ähnlich ist es auch bei verschiedenen Vitaminpräparaten. Denen fehlen zumeist auch die bioaktiven Pflanzenstoffen und sie sind damit annähernd wertlos. Der größte Teil des aufgenommenen Vitamins wird wieder ausgeschieden, da er nicht verwertet werden kann. Ähnlich verhält es sich bei Obst- und Gemüsesäften, Vitamine sind künstlich zugesetzt, da durch die Verarbeitung der Früchte / Gemüse diverse wertvolle Vitamine und die zur Aufnahme notwendigen bioaktiven Pflan-zenstoffe fast gänzlich zerstört werden. Der Saft enthält lediglich die wasserlöslichen Vitamine, jedoch ohne die Auxone (bioaktive Pflanzenstoffe), die verbleiben nämlich in den Rückständen. Das Trinken von Obst- oder Gemüsesäften führt zu einer beschleunigten Resorptionsgeschwindigkeit gegenüber der gleichen Menge Obst oder Gemüse, die durch Essen aufgenommen wird; dies kann krank machende Reaktionen auslösen. Wenn eine Menge Obst/Gemüse gegessen wird, dann braucht der menschliche Körper eine gewisse Zeit, um zu kauen, einzuspeicheln, zu zerkleinern, zu schlucken... usw. Die Verdauungsorgane haben reichlich Zeit, sich durch Bildung von Magensäften auf die Nahrungszufuhr vorzubereiten. Bissen für Bissen gelangt in unseren Magen und wird dort weiterverarbeitet. Der Dünndarm kann dem Speisebrei ganz allmählich alle Nährstoffe und bioaktive Pflanzenstoffe entziehen. Sie werden Schritt für Schritt von der Darmwand absorbiert und ins Blut abgegeben. Der Saft von der gleichen Menge Obst/Gemüse wird in relativ kurzer Zeit aufgenommen, dadurch wird der Körper mit Nährstoffen überschüttet und seine Verdauungsorgane kommen nicht hinterher.

Der Körper versucht zwar die durch das plötzliche Überangebot von Zuckerstoffen steil ansteigende Blutzuckerkurve dadurch auszugleichen, dass die Bauchspeicheldrüse jede Menge Insulin ausschüttet. Die Bauchspeicheldrüse ist solchen Belastungen aber auf Dauer nicht gewachsen. Es kann wie beim regelmäßigen Konsum von Industriezucker, der gewohnheitsmäßige Konsum von Obstsäften zu Diabetes führen. Wenn Säfte mit Wasser oder Mineralwas-ser versetzt werden kann die Konzentration des aufgenommenen Zuckers pro Zeiteinheit verringert werden und die Reaktionen des Körpers sind daher auch um einiges schwächer.