2006-02:We feed the World - Buch

Aus grünes blatt
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We feed the world (Buch)

fb Im grünen blatt Sommer 2006 berichteten wir bereits über den Dokumentarfilm "We feed the world". Unter selbem Titel ist auch ein filmbegleitendes Buch erschienen. Wer von den vielen Zahlen und Daten im Film überwältigt wurde, kann diese hier nachlesen und noch viel mehr erfahren. Damit wird ein Manko solcher Filme beseitigt - sie hinterlassen bestenfalls einen starken Eindruck, aber die Details sind schwer zu merken.

Das Vorwort für das Buch kommt von der ehemaligen Verbraucherschutzministerin Renate Künast. Sie hält darin eine feurige Rede für den ökologischen Umbau der Landwirtschaft. Ob ihre Annahme zutrifft, dass die fatalen Folgen des auf Masse und Profit ausgerichteten Umgangs mit Lebensmitteln durch die Nachfrage nach "Biokost" - also wieder über den Markt - zu lösen seien, ist allerdings zweifelhaft. Die "Bio"-Äcker werden größer und aufgrund finanzieller Anreize steigen konventionelle LandwirtInnen auf das lukrative Label um. Das "Bio" im Namen dann gleichzusetzen mit "ökologisch" wäre vorschnell geurteilt. Auch wer das Bio-Label trägt, darf Dünger ausbringen (nur ist dieser dann nicht chemisch hergestellt), Monokulturen anbauen und verschiedene weitere, nicht gerade umweltfreundliche Praktiken anwenden. Wo der finanzielle Anreiz Motor für die Herstellung von "Ökoprodukten" ist, werden Umwelt und Gleichberechtigung hintenanstehen.

Neben vielen Fakten glänzt das Buch auch mit eindrucksvollen Fotos und weiteren Hintergrundinformationen. Sowohl zum Nachschlagen als auch zum Aufrütteln gut geeignet!

Erwin Wagenhofer, Max Annas: We feed the world. Was uns das essen wirklich kostet. orange press, Freiburg 2006. 190 Seiten. ISBN 978-3-936086-26-3