2007-03:Herrschaft, Technik und der globale Süden

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Ist Technologie nicht immer die ausbeuterische Inbesitznahme von Zeit und Raum im globalen Süden um einen scheinbaren Zeit- und Raumgewinn in den industriellen Ländern des Westens zu gewährleisten? Und ist Technologie damit nicht in den allermeisten Fällen als kolonial und herrschaftförmig abzulehnen? Egal ob Handy, Computer, Erntemaschine, Traktor, Fernseher. Alle Maschinen bestehen aus Rohstoffen. Dessen Gewinnung bedarf erzwungenem Raum und Zeit in resourcenreichen Ländern des Südens. Zeit in Form von stundenlanger, todbringender Minenarbeit und das in Kontakt kommen mit hochgiftigen Chemikalien zum "reinigen" der Rohstoffe. Raum in Form von unfruchbaren Wüsten als Endprodukt von offenen Minen und Kahlschlägen die im globalen Süden die Norm sind; und eine Reproduktion von kolonialen Eigentumsrechten die den indigenen Bewohnern die Verfügung über das in Frage kommenden Landes verwehren. Und das alles um uns Raum und Zeit zu sparen. Zeit durch rapide Kommunikation oder die schnelle Massenproduktion von Gütern durch Mechanisierung auf Kosten von kreativem, künstlerischem Handwerk. Und Raum durch eine, so die Propaganda, hocheffektive industrielle Landwirtschaft die wenn man Energie-Input und Output betrachtet schlechter darsteht als vielfältige, biologisch-permakulturelle Landwirtschaft.

Moderne Technologie und Maschinen rauben dem Süden also Zeit und Raum und damit Bewegungsspielraum für eine autonome "Entwicklung" und klauen den Menschen im Norden, ihre Kreativität und Autonomie über ihr Leben. Technik und Maschinen sicher damit gleich mehrfach die Reproduktion von kapitalistischen Verwertungslogiken und verhindern den Übergang zu anderen, materiell einfacheren und sozial komplexeren Gesellschaften die sich von einer Utopie der Herrschaftsfreiheit leiten lassen.