2009-01:Nach dem Wiederanfahren: gleich ein neuer Zwischenfall im AKW

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Nach dem Wiederanfahren: gleich ein neuer Zwischenfall im AKW

myz Das Atomkraftwerk Krümmel an der Elbe bei Hamburg wurde am 19.6.2009 nach zwei Jahren Stillstand wieder angefahren. Es war im Juni 2007 abgeschaltet worden, weil einer der zwei Haupttransformatoren Feuer gefangen hatte und explodiert war.

Die Reparaturarbeiten dauerten fast zwei Jahre an. Am 16. Juni diesen Jahres stellte die Betreiberfirma Vattenfall Antrag auf Wiederanfahren bei der Atomaufsichtsbehörde in Kiel, der drei Tage später genehmigt wurde. Noch am gleichen Tag ging das Kraftwerk wieder in Betrieb.

Doch schon wenige Tage später, am 23. Juni, gab es eine erneute Panne: Eine elektronische Baugruppe, die für das zeitverzögerte Auslösen von Reaktorschutzmaßnahmen zuständig ist, war ausgefallen. "Die defekte Baugruppe steuert eine Auswahlschaltung an, die bei Ausfall der Stromeigenversorgung im Anforderungsfall ein Reaktoreinspeisesystem startet," erklärt das Schleswig-Holsteinische Sozialministerium[1], das 6 Tage später (fristgerecht) über das meldepflichtige Ereignis informiert wurde.

Von Seiten Vattenfalls wird betont, dass das Auslösen der Reaktorschutzmaßnahme auch trotz der ausgefallenen Baugruppe funktioniert hätte. Der Sachverhalt liege unterhalb der sieben Stufen der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken („INES null”).[2]

Dennoch zeigt dieser Vorfall, dass die Betreiber/innen nicht fähig sind, das Kraftwerk korrekt zu warten. Auch bei anderen Atomanlagen treten im Normalbetrieb immer wieder Störfälle auf. In Deutschland konnten von Januar bis Mai allein 42 meldepflichtige Ereignisse verzeichnet werden[3]. Sicher ist nur das Risiko...

siehe auch: http://www.contratom.de/kruemmel

Update 1.7.: Wegen Ausfall eines Transformators wurde das AKW kurzzeitig wieder vom Netz genommen und wurde dann mit halber Leistung weitergefahren![4]

Quellen