2009-02:Das Zimmermannsbuch

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Das Zimmermannsbuch

jhc Bei dem 365 Seiten und 131 Tafel dicken Buch von Theodor Krauth und Franz Sales Meyer handelt es sich um einen Re-Print aus dem Jahre 1893. Es ist damit dem Verlag zu verdanken, dass gutes, altes handwerkliches Wissen in dieser Weise erhalten bleibt. Denn das ist es schließlich, mit dem das Buch hervorsticht. Auch wenn es heute seinen Platz als Standard-Lehrbuch durch die Rationalisierung und Technisierung leider nicht mehr hat, so kann es als solches angesehen werden. Beginnend mit einer ausführlichen Einführung in das Material des Zimmermanns / der Zimmerfrau, nämlich das Holz, zeigt das Buch erstmals seine fachliche Solidität. In der nachfolgenden kurzen Übersicht über das Werkzeug des Zimmermanns / der Zimmerfrau, und die anschließende Beschreibung zur Holzbehandlung und -bearbeitung wird in heute schon fast vergessene Handwerkzeuge und deren Anwendung, das Breitbeil zum Balken hauen, die Schrotsäge für Dielen und Balken, eingeführt. Solche Höhepunkte ziehen sich durch das ganze Buch hindurch. Seien es die metallfreien Holzverbindungen die handwerkliche Expertise benötigen, die heute, bis auf einige wenige idealistische ZimmermeisterInnen verloren gegangen ist, oder die ästhetische Gestaltung von hölzernen Gebäuden die an Zeiten erinnert, in denen Handwerker noch Künstler waren und mit ihren "Kunstwerken", in diesem Fall Häuser, eins wurden. All das, in fachlich, statisch und architektonisch einwandfreier Darstellung. Dazu dienen unzählige Tabellen, Darstellungen, Bilder und nicht zuletzt die am Ende aufgereihten Tafeln.

Alles in allem also ein für den HANDwerklich interessierten Laien spannendes Buch, das hoffentlich auch immer mehr und mehr Beachtung in den Kreisen handwerklicher Praktiker erfahren wird.

  • Theodor Krauth & Franz Sales Meyer: Das Zimmermannsbuch
  • Verlag Th. Schäfer, 2004
  • 512 Seiten, 131 Tafeln, 361 Abbildungen
  • ISBN 978-3-87870-680-9.