2014-02:Das Ding am Deich: Unterschied zwischen den Versionen

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== Das Ding am Deich ==
 
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anwohner, die früher widerstand leisteten, teils konservativ; resignation; erkrankungen; menschenkette april 20ß10; akw brokdorf; brokdorf+wewelsfleth; anfangs: befragung bürgermeister - mehrheit gegen AKW, daraufhin Blumen- und Propaganda-Kampagne der NWK lullte viele der kritischen Anwohner*innen wieder für das Projekt ein; gedreht 2010-2011 (?) - mittendrin explodierte Fukushima; bei nacht und nebel wird sofort am tag der baugenehmigung angefangen, stacheldraht + hunde...; beeindruckende historische filmsequenzen der Baupstellenbesetzung und Polizeigewalt bei anschließender Räumung; zehntausende Demonstrant*innen kommen danach nach Brokdorf; Spaltung der Bevölkerung in Befürworter*innen und Gegner*innen - Nachbarn, die früher in Austausch waren, wenden sich voneinander ab, während Kontakte zu völlig anderen Leuten aufgrund der gemeinsamen Einstellung entstehen; massive Bespitzelung durch Polizei; Morddrohungen faschistische Parolen gegen atomkraftkritische Anwohner*innen; Baustopp gerichtlich verfügt nach Klage von Anwohner*innen und Gemeinden insbesondere wegen ungeklärter Atommüllentsorgung - Schleswig Holsteins Ministerpräsident argumentiert mit Asse und Gorleben; Baustopp schwächte die Bewegung; mit Zuschüssen für Freibad und Straßenbau werden Gemeinden in der Zwischenzeit geködert; Atomgesetz wird geändert, um den geforderten Entsorgungsnachweis zu ermöglichen: Erkundungsbergwerk und Verträge zur Wiederaufbereitung sind genug - Klage wurde letztlich abgewiesen - 6.2.1981 wird Bau wieder aufgenommen; bis heute ist Entsorgung nicht voran gekommen; 1970er-1986 (Oktober 1986 Inbetriebnahme); Polizeistrategie (Vortrag eines Beamten): durch Absperrungen Zufahrt mit PKW unterbinden und durch lange Fußmärsche sollen Ermüdung sowie Abbau der Aggression und Aktionsbereitschaft zu erreichen; 28.2.81: 100.000 Demonstrant*innen trotz Versammlunsgverbot; Polizeigewalt mit SEK, Wasserwerfern, Hubschraubern und Verprügeln von Demonstrant*innen weit ab vom AKW; Juni 1986, kurz nach der Tschernobyl-Katastrophe steht AKW kurz vor Fertigstellung - Proteste am Zaun + Wasserwerfer + Tränengas; Inbetriebnahme paralysierte & vereinzelte örtliche Aktivist*innen stark
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anwohner, die früher widerstand leisteten, teils konservativ; resignation; erkrankungen; menschenkette april 20ß10; akw brokdorf; brokdorf+wewelsfleth; anfangs: befragung bürgermeister - mehrheit gegen AKW, daraufhin Blumen- und Propaganda-Kampagne der NWK lullte viele der kritischen Anwohner*innen wieder für das Projekt ein; gedreht 2010-2011 (?) - mittendrin explodierte Fukushima; bei nacht und nebel wird sofort am tag der baugenehmigung angefangen, stacheldraht + hunde...; beeindruckende historische filmsequenzen der Baupstellenbesetzung und Polizeigewalt bei anschließender Räumung; zehntausende Demonstrant*innen kommen danach nach Brokdorf; Spaltung der Bevölkerung in Befürworter*innen und Gegner*innen - Nachbarn, die früher in Austausch waren, wenden sich voneinander ab, während Kontakte zu völlig anderen Leuten aufgrund der gemeinsamen Einstellung entstehen; massive Bespitzelung durch Polizei; Morddrohungen faschistische Parolen gegen atomkraftkritische Anwohner*innen; Baustopp gerichtlich verfügt nach Klage von Anwohner*innen und Gemeinden insbesondere wegen ungeklärter Atommüllentsorgung - Schleswig Holsteins Ministerpräsident argumentiert mit Asse und Gorleben; Baustopp schwächte die Bewegung; mit Zuschüssen für Freibad und Straßenbau werden Gemeinden in der Zwischenzeit geködert; Atomgesetz wird geändert, um den geforderten Entsorgungsnachweis zu ermöglichen: Erkundungsbergwerk und Verträge zur Wiederaufbereitung sind genug - Klage wurde letztlich abgewiesen - 6.2.1981 wird Bau wieder aufgenommen; bis heute ist Entsorgung nicht voran gekommen; 1970er-1986 (Oktober 1986 Inbetriebnahme); Polizeistrategie (Vortrag eines Beamten): durch Absperrungen Zufahrt mit PKW unterbinden und durch lange Fußmärsche sollen Ermüdung sowie Abbau der Aggression und Aktionsbereitschaft zu erreichen; 28.2.81: 100.000 Demonstrant*innen trotz Versammlunsgverbot; Polizeigewalt mit SEK, Wasserwerfern, Hubschraubern und Verprügeln von Demonstrant*innen weit ab vom AKW; Juni 1986, kurz nach der Tschernobyl-Katastrophe steht AKW kurz vor Fertigstellung - Proteste am Zaun + Wasserwerfer + Tränengas; Inbetriebnahme paralysierte & vereinzelte örtliche Aktivist*innen stark; Katastrophenschutz-Übung in Brokdorf; Laufzeitverlängerung im Oktober 2010; dann explodiert Fukushima; weckt Bürger*innen vor Ort wieder aus, nachdem die Katastrophe klar gemacht hat, dass es jeden Tag auch hier passieren kann; Juni 2011 Laufzeitverlängerungen werden zurück genommen; 8 Reaktoren waren schon nach den ersten Explosionen in Fukushima herunter gefahren worden, die anderen dürfen noch bis zu 2022 ein Katastrophenrisiko bleiben;
  
 
* Antje Hubert: ''Das Ding am Deich. Vom Widerstand gegen ein Atomkraftwerk''
 
* Antje Hubert: ''Das Ding am Deich. Vom Widerstand gegen ein Atomkraftwerk''

Version vom 15:14, 22. Mai 2014

Antje Hubert:

Das Ding am Deich

fb ... anwohner, die früher widerstand leisteten, teils konservativ; resignation; erkrankungen; menschenkette april 20ß10; akw brokdorf; brokdorf+wewelsfleth; anfangs: befragung bürgermeister - mehrheit gegen AKW, daraufhin Blumen- und Propaganda-Kampagne der NWK lullte viele der kritischen Anwohner*innen wieder für das Projekt ein; gedreht 2010-2011 (?) - mittendrin explodierte Fukushima; bei nacht und nebel wird sofort am tag der baugenehmigung angefangen, stacheldraht + hunde...; beeindruckende historische filmsequenzen der Baupstellenbesetzung und Polizeigewalt bei anschließender Räumung; zehntausende Demonstrant*innen kommen danach nach Brokdorf; Spaltung der Bevölkerung in Befürworter*innen und Gegner*innen - Nachbarn, die früher in Austausch waren, wenden sich voneinander ab, während Kontakte zu völlig anderen Leuten aufgrund der gemeinsamen Einstellung entstehen; massive Bespitzelung durch Polizei; Morddrohungen faschistische Parolen gegen atomkraftkritische Anwohner*innen; Baustopp gerichtlich verfügt nach Klage von Anwohner*innen und Gemeinden insbesondere wegen ungeklärter Atommüllentsorgung - Schleswig Holsteins Ministerpräsident argumentiert mit Asse und Gorleben; Baustopp schwächte die Bewegung; mit Zuschüssen für Freibad und Straßenbau werden Gemeinden in der Zwischenzeit geködert; Atomgesetz wird geändert, um den geforderten Entsorgungsnachweis zu ermöglichen: Erkundungsbergwerk und Verträge zur Wiederaufbereitung sind genug - Klage wurde letztlich abgewiesen - 6.2.1981 wird Bau wieder aufgenommen; bis heute ist Entsorgung nicht voran gekommen; 1970er-1986 (Oktober 1986 Inbetriebnahme); Polizeistrategie (Vortrag eines Beamten): durch Absperrungen Zufahrt mit PKW unterbinden und durch lange Fußmärsche sollen Ermüdung sowie Abbau der Aggression und Aktionsbereitschaft zu erreichen; 28.2.81: 100.000 Demonstrant*innen trotz Versammlunsgverbot; Polizeigewalt mit SEK, Wasserwerfern, Hubschraubern und Verprügeln von Demonstrant*innen weit ab vom AKW; Juni 1986, kurz nach der Tschernobyl-Katastrophe steht AKW kurz vor Fertigstellung - Proteste am Zaun + Wasserwerfer + Tränengas; Inbetriebnahme paralysierte & vereinzelte örtliche Aktivist*innen stark; Katastrophenschutz-Übung in Brokdorf; Laufzeitverlängerung im Oktober 2010; dann explodiert Fukushima; weckt Bürger*innen vor Ort wieder aus, nachdem die Katastrophe klar gemacht hat, dass es jeden Tag auch hier passieren kann; Juni 2011 Laufzeitverlängerungen werden zurück genommen; 8 Reaktoren waren schon nach den ersten Explosionen in Fukushima herunter gefahren worden, die anderen dürfen noch bis zu 2022 ein Katastrophenrisiko bleiben;

  • Antje Hubert: Das Ding am Deich. Vom Widerstand gegen ein Atomkraftwerk
  • DVD; ca. 96 Minuten; 15 €
  • die thede, Hamburg 2012