2017-01:Lagebericht über die polnische Atompolitik

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Lagebericht zur polnischen Atompolitik

NukeNews Beim Atomenergieprogramm für Polen (PPEJ) gab es 2016 kaum konkrete Entwicklungen. Von PGE EJ1 (einem im Besitz des Staates befindlichen Investor) in Auftrag gegebene Standort- und Umweltanalysen, die vor einigen Monaten begonnen haben, machten nur sehr wenige Fortschritte. PGE EJ1 erklärt, sie würden 2017 abgeschlossen werden. Es könnte jedoch zu aktiver Opposition von einigen der lokalen Gemeinden kommen.

Es war gesetzlich vorgeschrieben, dass das PPEJ Mitte 2016 überprüft werden sollte; das geschah aber erst im Oktober. Statt den Nutzen des konventionellen Atomprogramms (das nominell bis heute gültig ist) zu überdenken, schlug die polnische Regierung im Entwurf einer nationalen "Entwicklungsstrategie", einem Strategiepapier des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung, vor, zusätzlich völlig neue Nukleartechnik einzuführen: Hochtemperaturreaktoren, sogenannte HTRs. Als modulare Kleinreaktoren würden sie zusätzlich eingesetzt und von Anlagen der petrochemischen Industrie betrieben werden. Zuerst müsste aber ein Reaktorprototyp entwickelt werden, den man gern bis 2030 sehen möchte. Tatsächlich erreichte das Landeszentrum für Nuklearforschung (NCBJ) ein entsprechendes Papier (eine Absichtserklärung) über eine Kooperation mit dem britischen Konsortium "U-Battery" über Entwurf und Bau eines solchen Prototypen. Wie diese Vorschläge über Reaktoren bezüglich der im PPEJ vorgeschlagenen Reaktoren, Ziele, Zeitpläne usw. einzuordnen sind, ist völlig ungeklärt, während die Autor*innen der "Strategie" offenbar nicht die Absicht haben, diese Punkte zu klären.